Verlieren verboten! «Ich wollte wirklich einfach nicht Vierte werden», fasst Tanja Hüberli (31) den kleinen Final um Platz 3 zusammen. Vor atemberaubender Kulisse beim Eiffelturm holt sie mit ihrer Partnerin Nina Brunner (28) Bronze im Beachvolleyball. Es ist die achte und letzte Medaille für die Schweiz an diesen Olympischen Spielen. Ein paar Tage später geht es mit dem Zug zurück in die Heimat. «Müde, aber glücklich» sei sie, sagt Nina Brunner. Die beiden Sportlerinnen besuchten noch die Schlussfeier im Stade de France, kamen erst nach Mitternacht zurück in ihr Zimmer im olympischen Dorf – und mussten auch noch packen. «Es waren drei kurze Nächte seit dem Gewinn der Bronzemedaille.» Viel Action – im positiven Sinne.
Keine Trauer um Gold
Sie haben Bronze gewonnen, da sind sich beide Frauen einig. Und nicht Gold oder Silber verpasst. «Als wir den Halbfinal verloren haben, war die Enttäuschung zuerst gross», gibt Tanja Hüberli im extra für die Schweizer Delegation reservierten TGV-Wagen zu. Sie seien sich bewusst: «Als wir vor neun Jahren als Team angefangen haben, hätten wir nie daran gedacht, eine Medaille bei Olympia zu holen.» Aber Fakt sei eben auch: «Wir haben an diesem Turnier so gut gespielt – der Final wäre nicht unmöglich gewesen.» Brunner/Hüberli gaben im Sand von Paris lange keinen einzigen Satz ab – doch die Gegnerinnen wurden im Verlauf des Turniers immer besser. Im Halbfinal mussten sich die Schweizerinnen nach drei Sätzen den Kanadierinnen geschlagen geben.
«Diese Olympia-Medaille ist mehr, als wir uns je erträumt haben»
Nina Brunner
«Damit du in einem olympischen Turnier Dritte wirst, musst du richtig gut spielen», weiss Nina Brunner. «Ich bin mega glücklich mit dieser Medaille und denke nicht, dass sie hätte aus Gold sein müssen. Die Olympia-Medaille ist mehr, als wir uns je erträumt haben.» Und Tanja Hüberli ergänzt: «Es ist pure Freude. Im ersten Moment dachte ich, o mein Gott, was passiert da grad. Das bleibt uns jetzt für immer.» Deshalb war auch rasch klar - sie werden im kleinen Final um Rang 3 noch einmal alles auspacken. Jetzt gönnen sich Tanja Hüberli und Nina Brunner ein bisschen Erholung. Die Teilnahme an den Europameisterschaften haben sie abgesagt. Ein Turnier in Hamburg wollen sie aber spielen, um dann optimal vorbereitet zu sein für die Schweizermeisterschaften. Und dann gehts auch mal ab in die Ferien. Konkrete Pläne haben die beiden aber noch nicht. Auch nicht für die weitere Zukunft als Team. «Wir sind nun am Ende eines Zyklus angekommen. Nun müssen wir auch darüber sprechen, wie es weitergehen soll.»