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  4. Tanja Hüberli und Nina Brunner: Die Beachvolleyballerinnen über ihre Bronze-Medaille
Hüberli/Brunner holen Bronze in Paris

Die Beach-Königinnen der Olympischen Spiele

Sie spielten das Turnier ihres Lebens, kamen ohne Satzverlust weiter und weiter. Erst im Halbfinal mussten sie eine Niederlage einstecken. Tanja Hüberli und Nina Brunner krönen ihre Karriere schliesslich mit Olympia-Bronze.

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Olympische Spiele Paris, Nina Brunner & Tanja Hüberli Olympia 2024

Stolz präsentieren Tanja Hüberli und Nina Brunner im TGV von Paris nach Basel ihre Bronzemedaille.

Kurt Reichenbach

Verlieren verboten! «Ich wollte wirklich einfach nicht Vierte werden», fasst Tanja Hüberli (31) den kleinen Final um Platz 3 zusammen. Vor atemberaubender Kulisse beim Eiffelturm holt sie mit ihrer Partnerin Nina Brunner (28) Bronze im Beachvolleyball. Es ist die achte und letzte Medaille für die Schweiz an diesen Olympischen Spielen. Ein paar Tage später geht es mit dem Zug zurück in die Heimat. «Müde, aber glücklich» sei sie, sagt Nina Brunner. Die beiden Sportlerinnen besuchten noch die Schlussfeier im Stade de France, kamen erst nach Mitternacht zurück in ihr Zimmer im olympischen Dorf – und mussten auch noch packen. «Es waren drei kurze Nächte seit dem Gewinn der Bronzemedaille.» Viel Action – im positiven Sinne.

PARIS, FRANCE - AUGUST 09: Nina Brunner and Tanja Hueberli of Team Switzerland celebrate after winning a Women's Bronze Medal match between Team Australia and Team Switzerland on day fourteen of the Olympic Games Paris 2024 at Eiffel Tower Stadium on August 09, 2024 in Paris, France. (Photo by Michael Reaves/Getty Images)

Pure Freude. Nina Brunner (l.) und Tanja Hüberli holen im Sand von Paris die Bronzemedaille im Beachvolleyball.

Getty Images

Keine Trauer um Gold

Sie haben Bronze gewonnen, da sind sich beide Frauen einig. Und nicht Gold oder Silber verpasst. «Als wir den Halbfinal verloren haben, war die Enttäuschung zuerst gross», gibt Tanja Hüberli im extra für die Schweizer Delegation reservierten TGV-Wagen zu. Sie seien sich bewusst: «Als wir vor neun Jahren als Team angefangen haben, hätten wir nie daran gedacht, eine Medaille bei Olympia zu holen.» Aber Fakt sei eben auch: «Wir haben an diesem Turnier so gut gespielt – der Final wäre nicht unmöglich gewesen.» Brunner/Hüberli gaben im Sand von Paris lange keinen einzigen Satz ab – doch die Gegnerinnen wurden im Verlauf des Turniers immer besser. Im Halbfinal mussten sich die Schweizerinnen nach drei Sätzen den Kanadierinnen geschlagen geben.

«Diese Olympia-Medaille ist mehr, als wir uns je erträumt haben»

Nina Brunner

«Damit du in einem olympischen Turnier Dritte wirst, musst du richtig gut spielen», weiss Nina Brunner. «Ich bin mega glücklich mit dieser Medaille und denke nicht, dass sie hätte aus Gold sein müssen. Die Olympia-Medaille ist mehr, als wir uns je erträumt haben.» Und Tanja Hüberli ergänzt: «Es ist pure Freude. Im ersten Moment dachte ich, o mein Gott, was passiert da grad. Das bleibt uns jetzt für immer.» Deshalb war auch rasch klar - sie werden im kleinen Final um Rang 3 noch einmal alles auspacken. Jetzt gönnen sich Tanja Hüberli und Nina Brunner ein bisschen Erholung. Die Teilnahme an den Europameisterschaften haben sie abgesagt. Ein Turnier in Hamburg wollen sie aber spielen, um dann optimal vorbereitet zu sein für die Schweizermeisterschaften. Und dann gehts auch mal ab in die Ferien. Konkrete Pläne haben die beiden aber noch nicht. Auch nicht für die weitere Zukunft als Team. «Wir sind nun am Ende eines  Zyklus angekommen. Nun müssen wir auch darüber sprechen, wie es weitergehen soll.»

Von Nadine Gerber am 18. August 2024 - 06:00 Uhr