«Am Anfang sind wir überrumpelt worden. Die Leute haben wägeliweise Mehl und Pasta gekauft. Das hat sich mittlerweile wieder normalisiert. Wir haben den Kunden immer versichert, dass es genügend Ware und Lebensmittel für alle hat. Warum so viele Menschen Toilettenpapier gehamstert haben, weiss ich nicht genau. Ich denke, weil sie davon ausgegangen sind, dass es eine Ausgangssperre gibt.
Da wir auf einmal einen hohen Kundenandrang hatten und das Migros-Restaurant schliessen musste, sind die Gastro-Kollegen zu uns gekommen und helfen hier. Sie füllen Regale auf, arbeiten an der Kasse oder zählen am Eingang die Kunden, damit nicht zu viele Menschen im Laden sind. In der Abteilung für Früchte und Gemüse gibts manchmal Stau, dann müssen wir Kunden am Eingang zurückhalten, damit der Abstand eingehalten werden kann. Die Kunden haben viel Verständnis und halten sich an die Regeln.
Manchmal sehen wir lustige Szenen. Eine Kundin hat sich am Eingang etwa nicht nur die Hände desinfiziert, sondern fast das ganze Gesicht. Aber die Menschen bedanken sich auch oft bei uns. Eine Dame hat einmal sogar spontan für uns geklatscht.
Ich selber hatte nie Angst, mich anzustecken. Ich bin froh, dass ich arbeiten kann, das bedeutet, dass ich gesund bin. Der Krisenstab der Migros und unsere Vorgesetzten unterstützen uns gut in dieser Situation. Das gibt Sicherheit und schenkt Vertrauen. Auf mein Team bin ich sehr stolz. Alle machen einen super Job. Ich versuche immer, das Positive zu sehen, und habe das Gefühl, dass uns dieses Virus enger zusammenschweisst.»