Mit dem Start der Eurovision-Woche kommen auch die Fans. So manch ein Schweizer hat die Reise nach Tel Aviv auf sich genommen, um Luca Hänni, 24, beim Halbfinale am Donnerstag live die Daumen zu drücken. Aber nicht alle sind Spontan-Touristen. Es gibt sie, die eingefleischten Eurovision-Fans, die dem Event seit Jahren hinterher reisen.
Auf der Strandpromenade neben dem Euro-Village haben sie sich versammelt. Standesgemäss in Rot-Weiss, bewaffnet mit Schweizer-Fahnen und Musikboxen. Die zwölfköpfige Entourage reist dem Eurovision schon lange hinterher. Die meisten von ihnen seit fast zwanzig Jahren, so wie Florian. Seit 2001, als der ESC in Kopenhagen stattfand, ist er dabei: «Dieses Jahr werden wir es ins Finale schaffen. Das habe ich seit Jahren nicht mehr gesagt.»
Auch Joseph reist seit fast zwei Jahrzehnten dorthin, wo die Schweiz singt. Die Stimmung unter den Fans sei immer super, da mache die diesjährige Favoritenrolle von Hänni keinen Unterschied. Aber: «So einen super Song haben wir tatsächlich nicht immer. Dieses Jahr muss es reichen.»
Die Fans ziehen in Tel Aviv viele Blicke auf sich. Vor allem, als sie «She Got Me» spontan voll aufdrehen und zusammen tanzen. Der eine oder andere Passant bleibt stehen und lässt sich zum Mitsingen hinreissen. Die Lyrics kennt man in Tel Aviv bereits. Und alle, die kurz anhalten, schütteln den Schweizern mit den Worten «Ihr schafft das dieses Jahr» die Hände.
Die Eurovision 2019 ist für Touristen die vielleicht teuerste, die es je gab. Aber diese Umstände habe keinen der eingefleischten Fans davon abgehalten, hinzureisen. «Es war schon teuer, hierhin zu kommen», sagt Paco. Aber die Eurovision-Ausgaben gehören zum Jahresbudget. «Ein echter Fan kommt. Koste es was es wolle.»