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  4. Das Schweizer Dorf des Jahres: Bursins ist die Heimat von Bundesrat Guy Parmelin
«Das Schweizer Dorf des Jahres»

Die Heimat des Bundesrats

Sechs Finalistenorte stellt die Jury im Wettbewerb «Das Schweizer Dorf des ­Jahres» zur Wahl. Diesmal führt uns der berühmteste Einheimische, Bundesrat Guy Parmelin, durch seinen Ort Bursins VD.

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Das schoenste Dorf des Jahres 2024. Bursins VD ist eines der 6 Finalisten. Bundesrat Guy Parmelin kommt aus dem Dorf. Bild © Remo Naegeli

Guy Parmelin am Dorfbrunnen. Bursins ist sein Geburts- und auch sein Heimatort. «Die Einheimischen behandeln mich nicht anders seit meiner Wahl in den Bundesrat.»

Remo Nägeli

Müsste ein Slogan für Bursins erfunden werden, könnte er lauten: «Bursins – ein Jahrtausend in Topform». Der Ort liegt im Herzen der Weinberge der La Côte und schaut auf eine Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Davon zeugen die Überreste einer gallorömischen Villa.

Doch Bursins ist auch in der Gegenwart dynamisch aufgestellt: Zwei Café-Restaurants, die Bäckerei mit Tea-Room und ein Volg-Laden sind stets rege besucht. Der lauschige Ort am Genfersee ist Mitglied der Vereinigung Die schönsten Schweizer Dörfer und der Europäischen Föderation der Cluniazensischen Stätten.

Das schoenste Dorf des Jahres 2024. Bursins VD ist eines der 6 Finalisten. Bild © Remo Naegeli

Der Blick über das Weinbaudorf reicht über den Genfersee bis in die französischen Alpen von Savoyen.

Remo Nägeli

Der bekannteste Bürger von Bursins ist Guy Parmelin (64). Der Bundesrat erholt sich hier am Wochenende, wenn es ihm seine Arbeit erlaubt. Parmelin: «Bursins hat es geschafft, seine Geschäfte und sein Vereinsleben zu erhalten. Wir haben einen Fussballklub, den gemischten Chor, eine Blaskapelle, einen Pétanque-Klub. Diese Energie macht die Stärke des Dorfes aus und motiviert die neuen Einwohnerinnen und Einwohner, sich für Dorfangelegenheiten zu interessieren.»

Das schoenste Dorf des Jahres 2024. Bursins VD ist eines der 6 Finalisten. Bild © Remo Naegeli

Die Dorfkirche, seit der Besatzung durch die Berner anno 1536 protestantisch, und der Lindenplatz.

Remo Nägeli

Der Wirtschaftsminister freut sich, mit Gemeindepräsident Philippe Parmelin (ein Namensvetter ohne direkte Verwandtschaft) durch das historische Zentrum zu führen. Zu entdecken gibts die romanische Kirche, das Haus, in dem die Mönche des ehemaligen Cluniazenser-Priorats die Lebensmittel vor Räubern in Sicherheit brachten, grosse Brunnen und prächtige alte Wohnhäuser. Das Ganze ist harmonisch – ohne protzig zu wirken. Hier hatte Parmelin seinen Amtsantritt als Bundespräsident im Jahr 2021 gefeiert und will es auch 2026 wieder tun.

Fakten

800 Einheimische leben im Dorf. Einer der jüngsten ist der am 28. März geborene Noa.

1013 Jahre sind es her, dass König Rudolf III. von Burgund sein Gemeindegebiet von Bursins dem Kloster Romainmôtier VD übertrug.

30 Kilometer sind es von Bursins nach Lausanne und nach Genf.

Peter Ustinov in roten Socken

Bald können sich die Besucher an-hand von QR-Codes auf Genius-Loci-Medaillen (eine Art Touristenschild) über die Sehenswürdigkeiten und Geheimnisse von Bursins informieren. Der Gemeindepräsident: «Unser Dorf könnte eines Tages in die Unesco aufgenommen werden.» Denn das Dorf ist Teil einer Bewerbung von 200 europäischen Cluniazenser-Stätten, die im Mittelalter das vom Orden von Cluny geschaffene Klosternetzwerk bildeten.

Das schoenste Dorf des Jahres 2024. Bursins VD ist eines der 6 Finalisten. Bild © Remo Naegeli

Das Haus des ehemaligen Cluniazenser-Priorats gehört heute der Gemeinde. Der grosse Saal wird für Feste benutzt.

Remo Nägeli

Parmelin weist auf eine Villa in den Weinbergen. Sie war das Refugium des 2004 verstorbenen Peter Ustinov. Der berühmte Schauspieler hatte in Bursins einst die Rede zum 1. August gehalten. «Er kam in Sandalen und roten Socken mit weissem Kreuz», erinnert sich der Bürgermeister. In Bursins weiss man sich auch zu amüsieren.

Von Philippe Clot am 19. Juli 2024 - 12:00 Uhr