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Demokratie-Talk mit Thomas Aeschi

«Die schärfste Waffe ist das Wort»

175 Jahre Bundesverfassung! Aus diesem Anlass spricht der Zuger Nationalrat über Demokratie – und ein bisschen drumherum.

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Thomas Aeschi demo-talk

Der SVP-Fraktionschef sitzt seit 2011 im Nationalrat. Thomas Aeschi (44) erwartet mit seiner Verlobten Valeria Geissbühler (32) das erste Kind.

Remo Nägeli

Wo sind Sie Durchschnittsschweizer?
Ich feiere gerne den 1. August, bin pünktlich und leistungsbereit.

Was entscheiden Sie daheim demokratisch?
Ferienpläne werden eingehend diskutiert bevor ein demokratischer Entscheid gefällt wird. So besuchten wir in diesem Sommer die abenteuerlichen Kaukasus-Länder Armenien und Georgien. Dies sind zwei der ältesten christlichen Länder und sie beheimaten bedeutende frühchristliche Klöster.

Bei welchem Thema sind Sie stets in der Minderheit? 
Bei der Frage, wer den Geschirrspüler ein- und ausräumt. Im Gegenzug darf ich aber beim Kochen des Öfteren abseits stehen.

Welche Wahl lag Ihnen am Herzen? 
Die Wahl von Albert Rösti in den Bundesrat.

«Es ist unmöglich, alle Wünsche zu erfüllen»

Thomas Aeschi

In welcher Situation macht Demokratie in Ihrem Leben keinen Sinn?
Wenn in gefährlichen Situationen schnelle Entscheide gefordert sind.

Was würden Sie per sofort in der Bundesverfassung verankern?
Das parlamentarische Veto gegen bundesrätliche Verordnungen, die dem Geist des zugrundeliegenden Gesetzes zuwiderlaufen.

Wo liegen die Grenzen von Demokratie und Diplomatie?
Bei der Vergabe der Sitzplätze im Nationalratssaal an die neu- und wiedergewählten SVP-Parlamentarier ist es unmöglich, alle Wünsche zu erfüllen. Ich probiere, alle Interessen zu berücksichtigen, muss schlussendlich aber einen Entscheid fällen.

Worin hätten Sie gerne mehr Macht? 
Die schärfste Waffe ist das Wort. Will man in politischen Verhandlungen erfolgreich sein, muss man gut argumentieren können. Man braucht entsprechend gar nicht unbedingt mehr Macht, um seine Ziele erreichen zu können. Gute rhetorische Kenntnisse bringen einen Politiker weit.

Was würden Sie per sofort in der Bundesverfassung verankern?
Das parlamentarische Veto gegen bundesrätliche Verordnungen, die dem Geist des zugrundeliegenden Gesetzes zuwiderlaufen.

Was würden Sie per sofort demokratisieren?
Die Wahl des Bundesrats durch das Volk.

Lynn Scheurer von Schweizer Illustrierte
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Von Lynn Scheurer am 17. September 2023 - 07:00 Uhr