Mit einem pompösen Feuerwerk sind die Olympischen Winterspiele in Peking zu Ende gegangen. Es seien aussergewöhnliche Spiele gewesen, sagte IOC-Präsident Thomas Bach, der den Anlass offiziell beendete. Und mit 14 gewonnene Medaillen (eine weniger als noch an den Spielen in PyeongChang vor vier Jahren) darf die Schweiz eine positive Bilanz ziehen. Vor allem das alpine Skiteam konnte mit neun gewonnen Medaillen überzeugen.«Diese überragenden Ergebnisse zeigen, welche gute Arbeit der Verband Swiss-Ski leistet. Und es freut mich, konnten wir seitens Swiss Olympic für jene Rahmenbedingungen sorgen, unter denen die Athletinnen und Athleten am entscheidenden Tag ihre Bestleistung abrufen konnten», sagt Ralph Stöckli, der Chef de Mission der Schweizer Delegation.
Das grosse Medaillensammeln nimmt keine Ende. Auch die Schweizer Skicrosser können in Peking jubeln und einen grossen Triumph feiern. Ryan Regez holt souverän Gold und Teamkollege Alex Fiva darf sich mit Silber schmücken. Das Schweizer Duo setzt sich im Final früh ab und liess sich bis ins Ziel nicht mehr einholen. Dank diesem erneuten Doppelsieg steht die Schweiz in Peking neu bei 14 Medaillen (Stand, Freitag, 18. Februar).
Grosser Jubel bei den Ski-Frauen: Mit Michelle Gisin und Wendy Holdener stehen gleich zwei Schweizerinnen ganz zuoberst auf dem Podest in Peking. Gisin wird Olympiasiegerin in der Kombi, Teamkollegin Holdener holt sich die Silbermedaille. Damit haben die Schweizer Athleten an den Olympischen Spielen bereits 12 Medaillen geholt, aktuell Platz 8 im Medaillenspiegel. Bereits 2018 hatte Gisin Gold in der Alpinen Kombination gewonnen. «Es ist unfassbar, dass es so gelungen ist. Sehr schade, hat es Mikaela nicht ins Ziel geschafft hat. Ich hätte gerne mit ihr Gold untereinander ausgemacht. Der Doppelsieg ist fantastisch», sagt die 28-Jährige zu SRF.
Barry ist auf Tour. Der Plüsch-Bernhardiner ist das inoffizielle Maskottchen der Schweizer Olympia-Stars und darf die Sportlerinnen und Sportler durch die Olympischen Winterspiele in Peking begleiten. Momentan steht er der Schweizer Eiskunstläuferin Alexia Paganini zur Seite und unterstützt sie bei ihrem Training. Und auch mit Paganinis Plüsch-Schaf Bella scheint Barry sich bestens zu verstehen. Natürlich weiss Barry aus seinen Beobachtungen inzwischen, dass er sich vor einem Training erst einmal aufwärmen muss und hat von Alexia ausserdem gelernt, seine Muskeln mit einer Fitnessrolle zu massieren.
Unter dem Hashtag «Barryontour» ist der niedliche Stoffhund bereits selbst zum kleinen Star geworden. Wenn man sich anschaut, was für Erfolge die Schweizer Olympia-Stars bereits verzeichnen konnten, ist Barry also ein richtiger Talisman und trägt in dem kleinen Fass um seinen Hals zwar keinen Alkohol, dafür aber eine grosse Portion Glück.
Geschafft! Auch Corinne Suter reiht sich ein in den Kreis der Goldmedaillen-Gewinnerinnen in Peking. Nach einem perfekten Rennen darf die Schwyzerin das Podest ganz oben betreten, vor den beiden Italienerinnen Sofia Goggia und Nadia Delago. Für die 27-Jährige ist es die erste Medaille an Olympischen Spielen überhaupt – und dann gleich eine goldene. Nach dem Weltmeistertitel in der Königsdisziplin eine schöne Krönung ihrer Karriere.
«Lara Gut-Behrami und ich sind grundverschieden»
Freeskierin Mathilde Gremaud jubelt erneut. Nach Bronze im Big Air gewinnt die Greyerzerin nun die Goldmedaille im Slopestyle! Und deklassiert auch den chinesischen Superstar Eileen Gu mit einem Vorsprung von 0,36 Punkten. Damit ist der Medaillen-Satz an Olympischen Spielen für Gremaud komplett, denn vor vieren Jahren holte die 22-Jährige bereits Silber im Slopestyle. «Es bedeutet mir so viel. Das ist ein riesiges Geschenk, ich freue mich mega. Es war schon verrückt. Aber das gibts bei mir immer vor einem Final. Entweder ein Crash oder irgendwas passiert immer vorher», sagte sie nach dem Rennen dem Schweizer Fernsehen. Dabei hatte gestern die Welt für die Welsche noch ganz anders ausgeschaut. «Gestern, nach der verpatzten Quali, dachte ich, ich gehe ganz runter, dann kann ich wieder hoch. Ich fühlte mich leer, aber die Coaches waren so lieb zu mir. Ich habe eine halbe Stunde lang geweint», fast die Athletin ihre Emotionen gegenüber dem SRF zusammen.
Was für ein Sieg und Freudentag! Lara Gut-Behrami krönt ihre Karriere mit Olympia-Gold in Peking. Die Tessinerin war im Super-G ihren Konkurrentinnen überlegen, stand am Schluss auch den beiden Favoritinnen aus Italien, Federica Brignone und Elena Curtoni, in der Sonne – beide kamen auch nur annähernd an die Zeit von Gut-Behrami heran. Nach Bronze im Riesenslalom an den diesjährigen Spielen und Abfahrts-Bronze 2014 in Sotschi ist es bereits die dritte olympische Medaille für die Ausnahmesportlerin. «Ich definiere mich nicht durch diese Goldmedaille», sagt sie dem «Blick». Vielmehr sei sie stolz, die Hürden der letzten Jahre gemeistert zu haben. Ein Spitzenresultat lieferte auch Michelle Gisin: Die 28-jährige Bündnerin holt Bronze.
Sogar den US-Superstar und Snowboard-Legende Shaun White lässt er hinter sich! Snowboarder Jan Scherrer holt in der Halfpipe in Peking die Bronze-Medaille. Dabei brillierte der Toggenburger vor allem mit seinem neuen Sprung – einer Eigenkreation, die er «Jan Tonic» nennt. Einzig der Japaner Hirano Ayumu und der Australier Scotty James übertrumpfen den Schweizer noch.
An den Olympischen Winterspielen in Peking droht der erste grosse Dopingfall. Und dies ausgerechnet im Team der russischen Athletinnen. Gegen Kamila Valieva werden schwere Vorwürfe erhoben. Das Eiskunstlauf-Wunderkind soll positiv auf ein verbotenes Medikament getestet worden sein. Dabei soll es sich um die Substanz Trimetazidin handeln. So steht die Siegerehrung im Team-Wettbewerb der Eiskunstläufer immer noch aus. Der Fall ist durchaus brisant, da die Russen ohnehin nach dem Doping-Skandal von Sotschi 2014 nur auf Bewährung bei den Wettbewerben teilnehmen. Heisst: Sie dürfen nicht unter eigener Flagge antreten, sondern müssen die offizielle Fahne des Olympischen Komitees verwenden. Dabei hatte die 15-Jährige bei ihrem Auftritt Publikum und Jury begeistert. Die Eiskunstläuferin schaffte es als erste Frau, einen Vierfachsprung bei Olympischen Winterspielen zu stehen.
Kein Glück hatte Yannick Chabloz bei seinem Olympia-Debüt: Die Schweizer Abfahrtshoffnung fliegt bei der Kombi-Abfahrt von der Piste und muss noch vor Ort behandelt werde. Zwar landet der 22-Jährige nach dem Sturz im Auffangnetz, schlittert dann aber dennoch lange die Piste runter. Der Nidwaldner zog sich dabei einen Bruch beim linken Unterarm zu und musste mit dem Rettungsschlitten abtransportiert werden.
Erneut Bronze für die Schweiz! Die Erleichterung war Wendy Holdener nach dem langen Warten ins Gesicht geschrieben. Es reichte doch noch aufs Podest. Beim Frauen-Slalom in Yanqing kann die Unteribergerin am Schluss doch noch strahlen, sie wird Dritte, zur Goldmedaille fehlten nur 0,12 Sekunden. «Ich hatte die Medaille schon aufgegeben», so die 28-Jährige zu SRF. «Doch dann war eine nach der anderen langsamer als ich. Dass es trotzdem gereicht hat, macht mich happy und gibt mir Mut.»
Heute wird Freeskierin Mathilde Gremaud 22 Jahre alt. Und ihren Geburtstag darf die Westschweizerin gleich mit einem riesigen Erfolg krönen. In der Freestyle-Disziplin Big Air holt sie in Peking die Bronzemedaille – die insgesamt dritte Medaille für die Schweiz bisher. Bereits in Pyeongchang vor vier Jahren hatte sie beim Slopestyle die Silbermedaille erobert. Nun folgte der nächste Streich. Ein besseres Geschenk hätte sich Gremaud wohl nicht machen können. Den Sieg holte sich übrigens die für China startenden Eileen Gu.
4. Februar 2022 Mit einer fulminante Show wurden heute die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking eröffnet. Feuerwerk, Choreografien und Lichtshows dominierten die Feier im Nationalstadion – und selbstverständlich der traditionelle Einmarsch der nationalen Delegationen. Mit dabei auch die 167 Athletinnen und Athleten aus der Schweiz. Allen voran die beiden Fahnenträger, Skifahrerin Wendy Holdener und Eishockey-Stürmer Andres Ambühl. Anschliessend kann es mit den Wettkämpfen losgehen. Den Anfang machen die Schweizer Curler und Curlerinnen in der Vorrunde des Mixed-Doubles.
3. Februar 2022 Jetzt steht fest, wer an der Eröffnungsfeier von morgen Freitag die Fahnenträgerinnen der Schweizer Delegation sind. Swiss Olympic hat Skifahrerin Wendy Holdener und Eishockeystürmer Andres Ambühl die Ehre verliehen, die Schweizer Fahne ins Nationalstadion von Peking zu tragen. Beide hätten sofort zugesagt. «Wendy Holdener ist als Gewinnerin eines kompletten Medaillensatzes an den Spielen 2018 in Pyeongchang eine absolut würdige Fahnenträgerin und Andres Ambühl hat in seiner langen Karriere unglaublich viel erreicht und ist dabei ein Teamplayer durch und durch geblieben. Er lebt den olympischen Geist seinen jüngeren Teamkollegen vor», sagte Chef de Mission Ralph Stöckli dem «Blick». Und Wendy Holdener kann ihre Freude nicht verbergen: «Die Schweizer Fahne an der Eröffnungsfeier zu tragen, ist ein eimaliges Erlebnis und eine grosse Ehre, die nur wenige Athletinnen erleben dürfen», schreibt das Ski-Ass auf Instagram.
3. Februar 2022 Für die Alpin-Abfahrer haben die Olympischen Spiele in Peking bereits begonnen. Unsere Abfahrts-Cracks Beat Feuz und Marco Odermatt haben die erste Trainingseinheit hinter sich – und Bekanntschaft mit der Piste in Yanqing gemacht.