Ein schöner Abend hat für DJ Antoine, 44, und seine Schwester Chantal Konrad, 48, ein dramatisches Ende genommen. Die Blockflötistin und Musiklehrerin ist am Samstagabend Opfer einer Biss-Attacke geworden.
Auf die Attacke des Hundes deutet kurz vor dem Unfall nichts hin, erzählt Chantal Konrad auf Nachfrage von schweizer-illustrierte.ch. «An einer Einladung streichelte ich die anwesende Bulldogge liebevoll, mit meinem Gesicht ihr zugewendet», sagt sie.
Plötzlich aber kann sich die Bulldogge nicht mehr beherrschen. «Nach etwa zehn Sekunden attackierte sie ohne Vorwarnung mein Gesicht.» Glück im Unglück: Konrad erkennt den Ernst der Lage schnell – und kann so Schlimmeres verhindern. «Dank schneller Reaktion haben ihre Schneidezähne ‹nur› meine Haut auf dem Nasenbein erwischt.»
Zur Abklärung bringt DJ Antoine seine Schwester in den Notfall des Spitals Bülach. «Die Wunde wurde gereinigt und geklebt», erzählt Chantal Konrad. Im Anschluss kann sie das Spital mit ihrem Bruder wieder verlassen.
Obschon der Vorfall verhältnismässig glimpflich ausgegangen ist, sitzt der Schock bei der Angegriffenen tief. «Ich war sehr überrascht, wie schnell und unberechenbar so ein Tier zubeisst», sagt sie.
Sie selber habe einen Hund besessen, viele Freunde von ihr seien Hundehalter. Dennoch lässt sie die Attacke am Vertrauen in die Vierbeiner zweifeln. «Es zeigt doch einfach wieder einmal, dass sich nicht jede Hunderasse als Schosshündchen eignet, dass gewisse Hunderassen besonderes Potenzial haben, zur Beissmaschine zu werden.»
Dem Tier selber schreibt die Musikerin keine Schuld zu. «Bulldoggen wurden zum Nasenbeissen der Bullen und anderen grossen Tieren herangezüchtet.»
Der Vorfall bei DJ Antoines Schwester ereignete sich nur wenige Wochen nach einer Biss-Attacke in Nordrhein-Westfalen. Dort griff eine Bulldogge eine Mutter, ihr Kind und den Chihuahua der beiden an, wie «RND» berichtete. Das 15 Monate alte Mädchen musste operiert werden, der Familienhund überlebte den Angriff nicht.
Dass nun auch sie selber Angriff einer Bulldoggen-Attacke geworden ist, lässt Konrad keine Ruhe. «Da kommt doch einfach die Frage auf, wie viele Gesichter noch zerfetzt werden müssen, bis die Haltung dieser Hunderassen verboten wird.»