Am 21. Juli 1969 ist Pepe Lienhard 23 Jahre alt und am Startpunkt seiner musikalischen Karriere. Im Toggenburg, im Ferienhaus der Eltern seines Managers Freddy Burger, haben sich Lienhard und sein Sextett abgeschottet.
«Es war ein wichtiger Monat in unserem Leben. Um Profis zu werden, hatten wir Beruf und Studium aufgegeben», erzählt der Saxofonist. Um sich die Mondlandung anzuschauen, feiert die Band eine Party im Wohnzimmer und macht glatt die Nacht durch. Mit dem Empfang war es aber so eine Sache auf der Alp. «Es gab immer einen, der die Arschkarte gezogen hatte und die Antenne hochhalten musste.»
«Es war eine ganz klare Nacht», erinnert sich Christine Egerszegi. Die damals 21-Jährige studiert an der Universität Lausanne Romanistik. «Ich hatte einen amerikanischen Freund, der total mondverrückt war», sagt die Aargauerin.
Die Mondlandung war also Thema Nummer 1. Als der US-Astronaut Neil Armstrong den «kleinen Schritt für einen Menschen, aber den gewaltigen Sprung für die Menschheit» macht, sitzen Egerszegi, ihr Freund und ein weiterer Kollege aus den USA am Genfersee. Mit dem Fernrohr versuchen sie, am Himmel etwas zu erkennen. «Es war unvorstellbar. Wir dachten, wir müssten doch etwas sehen!», sagt die FDP-Politikerin.
Als der Kalte Krieg zwischen den USA und Russland seinen Höhepunkt erreicht, führt Sepp Blatter einen anderen Kampf: Wer bringt die erste Uhr auf den Mond? Blatter, damals 33 Jahre alt, ist Marketingdirektor bei der Uhrenfirma Longines. Doch Omega macht das Rennen.
«Anfangs überwog die Enttäuschung – mit einem gewissen Abstand ist es aber eine Genugtuung, dass es überhaupt eine Schweizer Uhrenmarke geschafft hatte», erzählt der ehemalige Fifa-Präsident. Gemeinsam mit seinem Team verfolgt er den historischen Moment. «Als Armstrong aber plötzlich sagte ‹my watch stopped›, applaudierten alle.»