2024 ist das 65. Jubiläumsjahr der berühmten und noch immer beliebten Asterix-Comics. Am 29. Oktober 1959 veröffentlichten der Autor René Goscinny (1926–1977) und der Illustrator Albert Uderzo (1927–2020) im französischen Comic-Magazin «Pilote» die erste Geschichte über den besserwisserischen Gallier Asterix und sein unbeugsames Dorf. 1961 erschien das mit «Asterix, der Gallier» das erste Heft.
Seither erfreuen sich Kinder und Erwachsene an den Geschichten, in denen Asterix nach einem Schluck Zaubertrank hochgeht wie eine Rakete und Obelix seinen Hund Idefix fast so liebt, wie das Verprügeln von Römern. Jeder Fan kennt den Satz: «Wir befinden uns im Jahre 50 vor Christus. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.»
Aus Gallien wird Aargallien, aus Rom wird Zürich
Nun gibt es eine neue Auflage von «Asterix, der Gallier» mit dem bezeichnenden Titel «Asterix, de Aargallier». Und die eröffnet mit den Worten: «Es isch viertel vor Chrischtbaum, und ganz Aargallie isch vo de Zürcher bsetzt. Ganz Aargallie? Aber nei! Es voll müesams Kaff namens Wohlenum zmitzt in Aargallie hört eifach ned uf, sich zwehre.»
Plötzlich liegt Asterix' Dorf nicht mehr in Gallien, sondern im Aargau und seine unbeugsamen Bewohner verhauen keine römischen, sondern Zürcher Legionäre. Zum Jubiläumsjahr durfte sich Sänger Jan Seven Dettwyler (45) den Comic vornehmen und konnte seiner Fantasie freien Lauf lassen, wie er gegenüber Blick sagt: «Der Verlag liess mir komplett freie Hand und so konnte ich mit Klischees nur so um mich werfen. Darum geht es nun um ‹Rüeblitorte gegen Sprüngli›.»
Auch Jan Seven Dettwylers Söhne lieben Asterix
Jan Seven Dettwyler ist Herz-Aargauer – so war klar, dass seine Heimat, die Gemeinde Wohlen AG, eine grosse Rolle spielen soll. Die sturen Aargallier kämpfen nämlich von Wohlenum aus gegen das grosse Zürich und Asterix erzählt seinem Freund Obelix stolz: «Ech ha vier Zücher verprüglet!»
«Ich trage immer weisse Socken, mag Peach Weber und gebe meine AG-Autonummer nie, nie, nie weg», so Dettwyler. Andererseits lebt er mittlerweile neben Berlin auch zu Teilen in Zürich. «Meine Freundin ist aus Zürich und ich verbringe die meiste Zeit in der Schweiz dort. Sprich, ich kenne und liebe die Stadt an der Limmat und den Aargau. Darum bekommen in diesem Band beide ihre Seitenhiebe ab und es endet mit einem Unentschieden.»
Mit Asterix und Obelix sei er aufgewachsen, sagt der Musiker. «Und meine Kinder lesen heute dieselben Bücher, wie ich damals mit der Taschenlampe unter der Bettdecke. Hier nun einen Band, den ich übersetzt habe, auf dem Kinderbett liegen zu sehen, macht mich sehr stolz.» Dass seine Jungs (14 und 7 Jahre alt) den «Sauglattismus» ihres Vaters so sehr feiern, sei der wichtigste Prüfstein für «Asterix, de Aargallier» gewesen.