Normalerweise ist die britische Tageszeitung «The Telegraph» stets bestens informiert, wenn es um royale Themen geht und gilt als eine seriöse Publikation. Darum wurde der Artikel über die Gästeliste der Krönung von King Charles III. (74), die am 6. Mai 2023 in London über die Bühne gehen wird, mit grossem Interesse aufgenommen. Auch wir haben die Liste mit den geladenen Royals, Politiker und Landesvertretern genau studiert und mussten mit Erstaunen feststellen: Weder die Schweiz, noch Alain Berset (50) als Bundespräsident, tauchen in der langen Aufzählung der wichtigen Menschen und Länder auf.
Da stelle sich die Frage: Wurde die Schweiz, beziehungsweise unser Bundespräsident, nicht an dieses historische Ereignis eingeladen? «Das ist nicht korrekt, der Bundespräsident wird bei der Krönung präsent sein», sagt Gianna Blum, Co-Leiterin Kommunikation des eidgenössisches Departement des Innern (EDI) auf Anfrage der Schweizer Illustrierten.
Schon Charles' Ur-Ur-Ur Grossmutter liebte die Schweiz
Mehr zum Besuch von Alain Berset in London wollte seine Sprecherin vorerst nicht verraten. Die Einladung der Schweiz an die Krönung des neuen Königs nach England ist fast Pflicht, denn die Windsors pflegen seit Jahrzehnten eine enge Beziehung zu unserem Land.
König Charles' Ur-Ur-Ur Grossmutter Queen Victoria, die von 1837 bis 1901 Königin des vereinigten Königreiches von England war, weilte nach dem frühen Tod ihres Gatten Albert im Sommer 1868 gleich für fünf Wochen in der Schweiz, wanderte, ritt Ponys und erholte sich vom Verlust ihres geliebten Ehemannes. Bei ihrem Aufenthalt malte sie verschiedene Bleistiftzeichnungen und Aquarelle von Schweizer Landschaften, die zeigen, wie sehr sie die Auszeit genossen haben muss.
Charles zog es vor allem in die Bündner Berge
König Charles selber verbringt seit 1977 viele Winter in seinem Lieblins-Skigebiet Davos Klosters und seine Söhne Prinz William (40) und Prinz Harry (38) wagten in den Bündner Bergen ihre ersten Versuche auf zwei Brettern.
Auch sein Bruder Andrew (63) war häufiger Gast in den Schweizer Alpen, doch er zog Verbier den Pisten von Davos vor. Sein Luxus-Chalet im Wallis hat er aber mittlerweile verkaufen müssen.
Die Schweizer Illustrierte plauderte mit Queen Elizabeth II.
Auch Charles' Mutter Queen Elizabeth II. (†96) kannte die Schweiz gut und lernte das Land während eines Staatsbesuchs im Jahr 1980 noch besser kennen. Vom 29. April bis am 2. Mai 1980 stattete die Königin der Schweiz einen Staatsbesuch ab und reiste nach Bern, aufs Rütli und nach Zürich.
Die ehemalige Schweizer-Illustrierten-Journalistin Gila Blau wurde die Ehre zuteil, mit Queen Elizabeth zu plaudern und so unterhielt sie sich mit ihr blendend über Pferde. Das sei ihr Hobby, rief sie und erzählte der Journalistin ausführlich von ihrer Vorliebe für Flachrennen. Springkonkurrenzen hingegen seien der Bereich ihrer Mutter. Einzig die hohen Sicherheitsvorkehrungen der Schweiz passten der Monarchin nicht recht in den Kram. «Die Königin klagte, dass sie überwiegend Rücken von Polizisten gesehen habe», erinnert sich Gila Blau.