Willkommen zur fünften Folge «Der Bachelor»! An dieser Stelle begrüsst euch normalerweise meine Arbeitskollegin Maja Zivadinovic, weil sie heute allerdings verhindert ist, übernehme ich in Sachen Kuppelshow. Als treue Bachelor-Zuschauerin erfreue auch ich mich jeweils Montagabends am grossen Schaulaufen und Gebalze auf 3+. Mit Patric Haziri selbst bin ich zur Halbzeit immer noch sehr zufrieden. Dieser Zürcher Lockenkopf hat so was Warmherziges und Anständiges und wird meiner Meinung nach dem Traum-Schwiegersohn gerecht. Damit wäre mein Lob aber schon zu Ende. Denn diese Folge hatte ich nicht viel Grund zum Schmunzeln – das, was mir in dieser Folge geboten wurde, war grösstenteils Gezicke.
Alles beginnt mit einem Spiel am Strand. Yiankarla, 23, Grace, 27, Selina, 22, Desiree, 27, und Julia, 22, spielen mit dem Bachelor «Wahrheit oder Pflicht». Wenig überraschend drehen sich alle Wahrheit-Fragen ums Thema Sex. Wer lieber die «Pflicht»-Karte zieht, muss Domina spielen oder sich vor versammelter Mannschaft eine Runde lang dehnen und dazu stöhnen. Patrics Kommentar zu Yiankarlas eindrucksvollen, tiefen und lang gezogenen «Ay, papi»-Lauten: «Sie hat das gar nicht mal so schlecht gemacht. Ich muss noch überlegen, ob ich mich an diesen Ton gewöhnen kann oder nicht.»
Die im Bungalow Zurückgelassenen vertreiben sich die Wartezeit einmal mehr mit Lästern. Ich habe inzwischen den Überblick verloren, wer wessen Freundin und wessen Feindin ist. Momentan habe ich den Eindruck, als wären alle gegen alle. Ein kleines Best-of aus dem Läster-Zirkus: «Sie hed na ihre Ranze, wo me nid darf unterschätze» oder auch «Sie isch dumm we Toastbrot».
Piercerin und Model Julia hat Glück und muss für einmal nicht mitmischen: Sie hat ein Einzeldate mit dem Patric. Was als romantisches Dinner anmutet, entpuppt sich als eine Mutprobe. Die Gute muss ihre kostbaren Minuten mit dem Bachelor verlängern, in dem sie Heuschrecken, Larven, Vogelspinnen oder Aal isst.
Tapfer wie Julia ist, überwindet sie ihren Ekel und kostet von den exotischen Speisen. Dass sie Biss für Biss herunterwürgt, wird belohnt: Zum Dessert gibts einen leidenschaftlichen Kuss mit dem Bachelor. Und der dauert schon fast so lange wie der eklige 3-Gänger.
Am nächsten Tag lässt Patric zehn Ladys zur Koch-Challenge antraben. Mit der elften Dame, Studentin Vanessa, geht der Rosenkavalier zuweilen ausreiten. In zwei 3er und einer 4er-Gruppe müssen die Ladys ein 3-Gang-Menü zubereiten: Thunfisch-Tatar, grünes Curry und frittierte Ananas lautet die Vorgabe.
Während die Gruppe Thunfisch-Tatar sich unter der Leitung von Grace ziemlich gut organisiert, brodelt es bei der Dessert-Gruppe ganz schön. Tanzfüdli Yiankarla und Küken Sindy können sich einfach nicht riechen und blaffen sich an. Wenn sie zwei Hunde wären, würde man dieses Verhalten wohl kläffen nennen. «Yiankarla ist mir zu nervös in der Küche», giftelt Sindy. Dass da eine Jüngere – Sindy zählt sage und schreibe vier Jährchen weniger als Yiankarla – Tätschmeisterin sein will, passt der Latina nicht: «Du 19-jährige Bitch, du hast mir nichts zu sagen», keift Yiankarla.
In der Hauptgang-Gruppe ist die Stimmung hingegen entspannter, dort fehlt es aber am englischen Vokabular. So suchen die Ladys verzweifelt nach dem Wort «Mehl». Beim Gemüse schnippeln prahlt Debora übrigens, dass sie sich als Favoritin sieht. Notabene ist sie diejenige, die am besten Englisch spricht.
Was die Ladys nicht wissen: Der Küchenchef und sein Kollege sind im echten Leben enge Vertraute von Bachelor Patric. Der Zürcher Beau liess seinen jüngsten Bruder Arian und seinen besten Kumpel Yannick nach Thailand einfliegen, um die Ladys unter die Lupe zu nehmen. Dumm für die Ladys, die bei der Koch-Challenge die Zicke rausgehängt haben.
Denn die Haziris können – entgegen Patrics bisher ausschliesslich diplomatischem Verhalten – offenbar doch Klartext reden. So sagt Patrics kleiner Bruder über den Tag mit den Ladys: «Es war schon bizeli erschöpfend.» Ich fühle dich absolut, Arian!
Bevor Arian und Yannick ihre Erkenntnisse aber mit dem Bachelor teilen, geht’s erstmal ans Verkosten des Menüs. Zum Entsetzen des ganzen Casts erscheint der Bachelor nicht allein zum Nachtessen, sondern in Begleitung von Kandidatin Vanessa, 20. Dass sie eine Konkurrentin bekochen und nun auch bedienen muss, kann Yiankarla überhaupt nicht handeln. Die Mutter eines Sohnes dreht durch und verwüstet Vanessas Dessertteller vor den Augen aller. Vanessas Kommentar darauf: «Dass eine Mutter eines Sohnes so tief gehen kann.»
Auch Debora und ihrer Gespielin Ramona passt Vanessas Sonderbehandlung ganz und gar nicht. Sie versalzen kurzerhand Vanessas Teller und geben ihr so zu verstehen, dass sie nicht erwünscht ist. Als diese ihren ersten Bissen mit einem grossen Schluck Wasser herunterspülen muss, lacht sich die Küchen-Crew fies ins Fäustchen. Was hält Patrics Bruder Arian wohl von dieser Aktion? «Die Hauptspeise-Gruppe ist recht crazy. Man merkt, dass sie alle im Mittelpunkt stehen wollen.» Hey, Arian, auch diese Aussage kann ich voll unterschreiben.
Nach dem Eklat bei der Küchen-Challenge ist die Luft Sendungs-technisch draussen. Ramona, 22, und Sandra, 38, dürfen noch auf ein Doppeldate mit Patric. Die Jeep-Bank müssen sich die Frauen teilen, verhört werden sie dann aber einzeln. Während Kauffrau Sandra mit ihren Fremdsprachen-Kenntnissen bei Patric brilliert, schiesst sich Ramona selbst ins Abseits, in dem sie über ihre Mitstreiterinnen lästert. «Wir haben die eine oder andere Schlange dabei», sagt die Detailhandelsfachfrau und verweist dabei unter anderem auf Rivana, 29.
Dann ist zum Glück auch schon die Nacht der Rosen und der Läster-Zirkus hat für einige Minuten Pause. Jetzt hat Patric das Sagen. Bei mir wären die Killerkriterien in dieser Folge klar: Die mit dem losesten Mundwerk und nicht vorhandenem Respekt fliegen heim. Patric aber entscheidet anders: Gehen muss schlussendlich die stille Selina und die schöne Desiree. Letztere schmerzt wohl meine Arbeitskollegin Maja – sie sah in Desiree die personifizierte Hotness und damit Chancen auf einen Sieg.
Das wärs von Folge 5. Einen letzten Wunsch habe ich noch: Liebes 3+, liebe Ladys und lieber Patric, ich hoffe, wir nehmen nächsten Montag wieder etwas mehr Kurs auf die Liebe.