Es waren unglaublich traurige Nachrichten aus der Schweizer Musikwelt, als die weltberühmte Alphornspielerin Eliana Burki (1983 - 2023) am 24. April 2023 an den Folgen eines bösartigen Hirntumors verstarb. Nicht zuletzt, weil die damals 39-Jährige den ersten Geburtstag ihres Babys Frances-Lee um nur einen Tag verpasste. Ihre Tochter Nala-Emily musste ihr Mami als 4-Jährige gehen lassen.
Am 13. September wäre die Solothurnerin, die rund um den Globus als Alphornspielerin bekannt war, vierzig Jahre alt geworden. Um seine Eliana an diesem Tag zu ehren, veröffentlicht ihr Lebenspartner Blas Ulibarri (50) eines der letzten Werke des Ausnahmetalentes. Er verrät, dass seine Partnerin bis zum Schluss das machte, was sie am meisten liebte: Musik. «Do what you love», also: «Tu, was du liebst», sei der Glaubensgrundsatz gewesen, nachdem seine Partnerin lebte, so der US-amerikanische Schriftsteller im Post auf Instagram. «Sie liebte Musik. Sie liebte es, Grenzen zu überschreiten. Sie liebte es zu inspirieren, aufzumuntern und zu ermutigen.» Darum sei es kein Wunder gewesen, dass Eliana Burki in den letzten Monaten ihres Lebens noch vier neue Lieder mit ihrem Alphorn komponierte, mit denen sie «die musikalische und emotionale Bandbreite des Alphorns erkundete und erweiterte, wie es eigentlich nur ihr möglich war.»
Besonderer Liedtext von Patent Ochsner
Trost und offenbar auch Inspiration fand die «Swiss Lady» in einem berühmten Song von Patent Ochsner. Der melancholische Song, der im Original «Für immer uf di» heisst, hat Eliana Burki in ihrer Alphorn-Interpretation auf «Auf alle die» umgetauft und zitiert darin etwa Zeilen der Berner Mundartband, wie: «Uf all die Zyt wo isch vergange, uf all die Zyt wo mir no blibt».
Der Text hätte für Eliana Burki eindeutig eine tiefere Bedeutung gehabt und ihre positive Sicht auf das Leben zum Ausdruck gebracht, so Ulibarri, mit dem Burki zu Lebzeiten in einer Patchworkfamilie zwischen der Schweiz und Los Angeles lebte. «Die Lieder, die sie uns hinterlassen hat, sind an sich schon wunderschön, aber im Kontext dessen, was sie durchmachte, sind sie eine bemerkenswerte und mutige Hommage an ihre Fähigkeit zum Optimismus, ihren Glauben an das Gute und natürlich an ihre Liebe.»
Zu ihrem 40. Geburtstag veröffentlicht Eliana Burkis Mann nun gemeinsam mit dem Management die Neuinterpretation. Patent Ochsner habe die Erlaubnis dazu erteilt, ihren Songtext zu verwenden.
Der Remix des letzten Werkes von Eliana Burki hätte ihren Partner und ihre beiden kleinen Kinder im Wohnzimmer zum Tanzen gebracht, verrät Ulibarri und schliesst das Statement zum neuen Song seiner Frau mit emotionalen Worten ab. «Deine Freunde und deine Familie vermissen dich sehr, Eliana, aber deine Liebe bleibt in allem und jedem bestehen, den du berührt hast. Alles Gute zum Geburtstag. Komm bald nach Hause! (Ich lasse das Licht an.) Blas»
«Komm bald nach Hause! (Ich lasse das Licht an.)»
Blas Ulibarri
Sie machte das Alphorn weltberühmt
Eliana Burki war dafür verantwortlich, dass das Alphorn rund um den Globus erklingt. Sie ist mit dem Alphorn zum Weltstar geworden und hat die Naturklänge des Schweizer Traditionsinstruments in den Pop-, Funk- und Jazzbereich exportiert. «Konzertreisen führten Eliana Burki über Europa hinaus unter anderem in die USA, nach Südamerika, in den Nahen und Fernen Osten – und machten sie zur gefragtesten Botschafterin des Schweizer Nationalinstruments in Jazz, Klassik und Weltmusik», schrieb das Management im April zu ihrem Tod und zeigte, dass Burki auch als Mensch eine wichtige Rolle im Team spielte: «Mit Eliana verlieren wir nicht nur eine in jeder Hinsicht aussergewöhnliche, innovative und weltoffene Musikerin, wir verlieren vor allem eine Freundin, eine starke, mutige und weltoffene Frau, die mit ihrer positiven Energie und Lebenseinstellung ein grosses Vorbild für uns bleiben wird. Wir vermissen sie sehr.»