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Interview zum Jahreshoroskop

Elizabeth Teissier, was halten die Sterne 2024 bereit?

Kriege, Klimakrise, Inflation – wie geht es 2024 weiter? Zum Jahresende richtet Elizabeth Teissier ihren deutenden Blick in die Sterne. Was ihr Sorgen bereitet und wo sie Lichtblicke erkennt, verrät die Star-Astrologin im Interview.

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Elizabeth Teissier, 2023

Elizabeth Teissier spricht die Sprache der Sterne.

Nicolas Righetti/ Lundi13

Ein kalter Wind pfeift durch die Passage des Lions in Genf. Elizabeth Teissier, 85, hakt sich bei ihrem Mann unter. So schön es war, hier nach einem Spaziergang an der Rhone einen Kaffee zu trinken – nun ist es Zeit, nach Hause zu gehen. «Ich mache uns einen Teller Tomatenspaghetti», schlägt Gerhard Hynek, 78, vor. Die Star-Astrologin schenkt ihm ein Lächeln. Dieses einfache Gericht ist ihre Leibspeise. Besonders, wenn Gerhard es zubereitet.

Gibt es Hoffnung auf Frieden im 2024?

Jahreshoroskop mit der Star-Astrologin Elizabeth Teissier

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2024 kommt ein Zyklus auf uns zu, der schon im Jahr 2001 vorhanden war. Aber was bringt uns dieser Zyklus genau? Und welche Sternzeichen sind die grossen Gewinner in den kommenden zwölf Monaten? Star-Astrologin Elizabeth Teissier erklärt die wichtigsten positiven und negativen Zyklen im neuen Jahr. Sina Albisetti

Die Grande Dame der Astrologie mag mit den Sternen um die Wette schillern – sie ist in ihrer Karriere als Model für Chanel und als Schauspielerin für Fellini vor der Kamera gestanden, hat Frankreichs Präsident Mitterrand und Spaniens König Juan Carlos I. beraten – doch ihr Herz gehört den kleinen Freuden des Alltags. «An Luxus gewöhnt man sich schnell, wenn man viel unterwegs ist und in Fünfsternehäuser eingeladen wird. Aber privat wusste ich die einfachen Dinge stets zu schätzen», erklärt die Doktorin der Soziologie beim Interviewtermin zum Jahreshoroskop 2024.

Elizabeth Teissier, welche einfachen Dinge bereiten Ihnen Freude?
Eine Wanderung in der Natur oder ein Spaziergang am Strand sind für mich stets eine Quelle des Glücks. Ansonsten sind Gerhard und ich eigentlich jedes Jahr aufs Neue froh, noch rüstig durchs Leben zu gehen – wenn auch langsamer. Sogar an unserem zwölften Hochzeitstag im November fanden wir, dass es zu Hause auf dem Sofa gemütlicher ist als in einem Luxus-hotel.

Auf welchen Luxus möchten Sie dennoch nie verzichten?
Ich liebe es, mir die kalten Wintermonate durch ein, zwei Reisen in den Süden zu verkürzen. Auch Massagen und den regelmässigen Friseurbesuch möchte ich nicht missen.

Apropos: Sie tragen Ihr Haar jetzt kürzer. Oft ist dies ein Zeichen einer persönlichen Veränderung. Auch bei Ihnen?
Ich weiss nicht … schon vor 20 Jahren trug ich mein Haar einmal so kurz. Eine wallende, hochgeföhnte Mähne, so wie wir sie zu Zeiten von Brigitte Bardot und Farrah Fawcett chic fanden, würde doch mittlerweile lächerlich wirken.

Elizabeth Teissier, 2023

Der regelmässige Friseurbesuch ist ein Luxus, auf den Elizabeth Teissier nicht verzichten möchte. 

Nicolas Righetti / Lundi13.ch

Sie verkehren seit Jahrzehnten in hoch angesehenen Kreisen. Welche Anekdote erzählen Sie heute noch gerne? 
Wie ich Juan Carlos von Spanien zum ersten Mal begegnete: Ich fiel ihm praktisch in den Schoss! Bei einem Staatsempfang in Paris verfing sich ein Absatz meines Stöckelschuhs in meinem Kleid, und ich stürzte auf ihn zu. Die Königin an seiner Seite quittierte das Malheur mit einem gequälten Lächeln. Danach kam es über gemeinsame Bekannte zum Kontakt. Ich erinnere mich an einen Lunch an einem 30 Meter langen Esstisch in Madrid – mit Tellern aus Gold! Daraus entstand eine Freundschaft, die über 40 Jahre andauerte.

Was verbindet Sie?
Ich denke, die unglaubliche Tatsache, dass wir kosmische Zwillinge sind und fast gleichzeitig zur Welt kamen, sorgte für eine starke Verbindung zwischen uns. Er begann, mir immer zum Geburtstag zu schreiben, und ich stellte ihm bis zu seiner Flucht ins Exil jedes Jahr sein persönliches Horoskop zusammen.

Sie haben auch Horoskope für den russischen Präsidenten Putin, den ehemaligen französischen Präsidenten Mitterrand und weitere Staatschefs verfasst. Haben Sie je versucht, Einfluss zu nehmen?
Einige Male habe ich meine Interpretation für mich behalten, ja. Etwa wenn es um Diktatoren oder andere üble Zeitgenossen ging. Aber im Allgemeinen scheue ich mich nicht, den Leuten ungünstige Konstellationen zu erklären.

Die aktuell grösste Sorge der Schweizer Bevölkerung ist die Inflation. Mit welcher Entwicklung rechnen Sie?
Das lässt sich astrologisch nur schwer festlegen. Auf das Horoskop der Schweiz bezogen könnte man sagen, dass die ersten Wochen des Jahres mit Restriktionen verbunden sind. Saturn wandert über den Mond des Landeshoroskops, das könnte für Frust in der Bevölkerung sorgen. Aber Jupiter im Stier wirkt günstig zum Mond, also sollte sich die Lage nicht allzu negativ zuspitzen. Ausserdem wirkt ein positiver Uranus-Zyklus harmonisch zur Sonne. Er signalisiert eine unerwartete, aber willkommene Wende.

In welchem Bereich?
Diese Konstellation kann auf Veränderungen bei den internationalen Beziehungen der Schweiz deuten. Ich persönlich hoffe sehr, dass wir weiterhin ein neutrales Land bleiben, das sich erfolgreich für den Frieden einsetzt. Und dass wir nicht auf das Kriegsgeschrei hören, das nur der Waffenindustrie dienlich ist.

«Man kann annehmen, dass wir jetzt – dies beruht auf astronomischen Daten – am Beginn des Wassermann-Zeitalters stehen.»

Elizabeth Teissier

Wenn Sie dem Jahr 2024 einen Namen geben müssten, wie würden Sie es nennen? 
Das ist keine leichte Aufgabe. Vielleicht Krisenjahr in Europa mit Effekt auf 2025. Pluto wandert nach 15 Jahren im Steinbock Anfang 2024 in den Wassermann. Man kann annehmen, dass wir jetzt – dies beruht auf astronomischen Daten – am Beginn des Wassermann-Zeitalters stehen.

Wie viel astronomisches Wissen braucht man, um Astrologie zu betreiben?
Die traditionelle Astrologie beruht auf den Zyklen der Planeten, plus Sonne und Mond. Wir lesen dieses Zusammenspiel als eine Art kosmisches Uhrwerk mit mehreren Zeigern. Dabei braucht die Sonne ein Jahr, um wieder zum gleichen Punkt des Tierkreises zu kommen. Mars zweieinhalb, Jupiter zwölf, Pluto sogar 248 Jahre. Das ist der astronomische Teil. Erst die Interpretation dieser Einflüsse ist astrologisch.

Wie interpretieren Sie das Wassermann-Zeitalter?
Es könnte auf eine grosse Veränderung in der Weltgeschichte hinweisen. Zuletzt war dies in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts der Fall, in der Periode der Französischen Revolution.

Sind Sie besorgt?
Der Wassermann, von Uranus regiert, steht für den Himmel. Man kann dies als Fortschritt in der Weltraumforschung lesen. Oder als Freiheitskämpfe interpretieren. Ich bin aber besorgt, dass wir mit schlimmen Cyberattacken konfrontiert werden und die Infrastruktur, also auch Geld, Wasser, Gesundheitssystem, lahmgelegt werden könnte. Das tönt wie Science-Fiction, aber die Konjunktion Jupiter Uranus im April könnte es real werden lassen.

Elizabeth Teissier, 2023

Mit Gerhard Hynek ist Elizabeth Teissier seit zwölf Jahren glücklich verheiratet. «Er macht die besten Tomatenspaghetti der Welt.»

Nicolas Righetti/Lundi 13

In vielen Jahreshoroskopen ist vom Sonnenjahr 2024 die Rede. Warum sprechen Sie nicht davon?
Weil ich diese Art der Astrologie für unseriös halte. Ich beschäftige mich mit der Mundanastrologie, also mit dem Einfluss der grossen Planetenzyklen auf das Weltgeschehen. Seit 2020 war ein Grossteil dieser Zyklen dissonant, was die Geschehnisse der vergangenen Jahre mit Kriegen, Pandemie und Klimaaktivismus erklärt. Dies hatte ich im Buch «2020, die grosse Veränderung» bereits angekündigt.

Laut Ihrem Buch dauert die Krise noch bis Sommer 2025. Sehen Sie im 2024 denn gar keinen Lichtblick?
Vielleicht gibt es Hoffnung, wenn in den ersten drei Monaten des Jahres der positive Aspekt zwischen Jupiter und Saturn wirksam ist. Dies ist ein Zyklus, der eng mit Europa verbunden ist. Ende Mai wirken zudem positive Einflüsse zwischen Jupiter, Neptun und Pluto. Da kann man sich wünschen, dass es in den schwelenden Konflikten endlich zu konkreten Friedensverhandlungen kommt. Tatsächlich rechne ich jedoch erst 2026 wieder mit einem durchgehend guten Jahr.

Gibt es wenigstens bei den Sternzeichen einige Glückspilze?
Die Erd- und Wasserzeichen Stier, Jungfrau, Steinbock, Krebs, Skorpion und Fische gehören 2024 zu den Favoriten der Sterne. Ab Juni wandert Jupiter in die Zwillinge, und damit haben auch die Luft- und Feuerzeichen bessere Karten.

Sylvie Kempa
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Von Sylvie Kempa am 27. Dezember 2023 - 06:07 Uhr