Das öffentliche Leben in der Schweiz steht still: Wegen der Corona-Krise sind Restaurants, Bars, Clubs und Cafés geschlossen und wir sind angehalten unser Sozialleben maximal einzuschränken. Massnahmen, die wichtig sind, aber auch einsam machen können.
Besonders Singles droht in Zeiten wie diesen, die Decke auf den Kopf zu fallen. Eine, die es doppelt hart trifft ist Michèle Affolter. Die Bernerin und ihr Ex-Freund, Popstar Luca Hänni, 25, haben sich erst vor rund zwei Wochen getrennt. Nun verbringt sie die Selbstisolation allein in ihrer Wohnung. Ein Umstand, der ihr viel abverlangt, wie sie im Interview erzählt.
«Es ist sicher keine einfache Zeit im Moment. Ich denke, dass das den Meisten so geht und sich viele Menschen aktiv Beschäftigungen suchen müssen. Aber klar, ich fühle mich schon auch einsam, wenn ich den ganzen Tag daheim hocke», sagt die 27-Jährige.
Sie sei aber dennoch nicht zu ihrer Familie oder zu Freunden gezogen. «Ich bin in meiner Wohnung geblieben. Aber ich versuche, mich zu beschäftigen.» Für die Primarlehrerin fällt der Unterricht im Moment aus, dennoch kommuniziere sie weiter mit ihren Schülerinnen und Schülern und bereite Aufgaben für sie vor.
«Ich suche mir auch immer wieder kleine Sachen, auf die ich mich freuen kann. Ich habe mir zum Beispiel vorgenommen, Spanisch zu lernen. Ausserdem habe ich angefangen, ein Video aufzunehmen und zu schneiden. Mal schauen, ob ich das überhaupt kann. Das macht mir grossen Spass.»
Das sei auch ihr Tipp an alle Mit-Singles: «Mir haben viele auf Instagram geschrieben, dass sie sich einsam fühlen. Es ist wichtig, dass man versucht, das Positive zu sehen. Auch wenn es nur kleine Dinge sind. Wenn es einem schlecht geht, ist es wichtig, dass man sich aufrafft und sich sagt: ‹Ich habe Sachen im Leben, die schön sind.›»
Luca Hännis Freundin singt seinen Song
Michèle verstehe, dass das im Moment nicht einfach sei, weil man nicht raus und sich mit Freunden treffen könne. Aber: «Dann muss man sich herausfordern und neue Sachen finden, die einen bereichern und aufmuntern», empfiehlt die Hobbysängerin.
Natürlich müsse auch sie sich manchmal aufraffen, denn Ausreden, Dinge nicht zu tun, gäbe es viele. «Das Unglück im Moment ist so gross, dass man es manchmal kaum fassen kann. Dennoch ist mein Tipp, dass man für sich im Kleinen das Glück sucht.»
Dem Singlesein könne sie für sich aber aktuell nicht viel Gutes abgewinnen. Klar gebe es Menschen, die alleinstehend sehr glücklich sind, doch für die Bernerin sieht die Realität momentan anders aus.
«Daran frisch getrennt zu sein, ist aktuell wirklich nichts positiv, wenn ich ehrlich bin. Es ist ja nie ein guter Zeitpunkt für eine Trennung, aber der jetzt ist nicht gerade wünschenswert.»
Doch auch davon lässt sich Michèle Affolter nicht unterkriegen: «Ich glaube fest daran, dass ich, wenn ich das hier überstehe, alles überstehen kann und, dass ich am Ende stärker bin als zuvor.»