Genf hält in Sachen Genderfragen Schritt: Die Calvinstadt hat im Stadtgebiet Zebrastreifenschilder, die den bisher bekannten Mann mit Hut abbilden, durch Sujets mit Frauen ersetzt, darunter befinden sich auch solche mit schwangeren Frauen oder ein lesbisches Pärchen. Genf tut dies als erste Stadt der Schweiz.
Diese Woche berichtete die SRF-Sendung «Schweiz aktuell» über die gendergerechten Strassenschilder. Im Publikum: Ex-Miss-Schweiz Anita Buri, 41. Die Thurgauerin mit Wohnsitz in Baden AG kann sich mit der Idee von feminisierten Hinweistafeln im Verkehr nicht anfreunden.
83 Prozent der Buri-Follower sagen «nein»
«Im TV gesehen. Ist dann auch mal gut, nicht? Frauen, übertreibt es nicht.» Dazu stellt sie eine Umfrage für ihre rund 11'000 Follower auf Instagram. Mit der Frage: «Braucht es Frauenschilder? Bin gespannt.» Und die Fans wagen es offenbar nicht, ihrem Idol zu widersprechen: 83 Prozent der Befragten sagen «nein». Lediglich 17 Prozent befürworten die Idee aus Genf.
Gegenüber schweizer-illustrierte.ch präzisiert die Miss Schweiz von 1999 – und schwächt ab: «Ich muss schmunzeln, wenn man anfängt darüber zu diskutieren, ob nun Frauen, oder Männer auf Fussgängerschildern abgebildet sind. Mir ist das egal. Hauptsache man versteht die Anweisung.» Das Ganze sei eine «Wohlstandsdiskussion».
Weniger skeptisch zeigen sich die befragten Personen im SRF-Beitrag. Die meisten begrüssen die Tafeln mit weiblichen Sujets. Es sei wichtig, dass die Gesellschaft gleichberechtigt sei. «Der öffentliche Raum sollte Abbild der Gesellschaft sein», so eine Passantin.
Dass Anita Buri die Strassenschilder auch im Baden-nahen Zürich antrifft, ist indes gering. Die Limmatstadt plant genauso wenig wie Luzern oder Basel, die Schilder einer Geschlechtsanpassung zu unterziehen. Bern kann es sich bei temporären Schildern vorstellen, heisst es im Bericht.