135 Milliardäre der weltweit 2095 sind gemäss «Bilanz» in der Schweiz beheimatet. Das sind vier weniger gegenüber dem Vorjahr, dennoch lebt somit jeder 15. Milliardär hier.
Im Jahr 2020 mussten die Familien in der Top Ten der Reichsten jedoch eine Milliarde Franken einbüssen, bleiben aber dennoch zusammen im Besitz von 220 Milliarden – was 31 Prozent des gesamten Vermögens der 300 Reichsten ausmacht.
Sie bleibt die reichste Frau, hat aber einen Platz verloren: Charlene de Carvalho-Heineken. Die Chefin der L'Arche Holding in Sion hat den weltweit zweitgrössten Bierkonzern Heineken unter ihren Fittichen. Doch wegen der Corona-Pandemie griffen die Menschen weniger zum Bier, was Auswirkungen auf ihr Vermögen hat: Es ging um eine Milliarde zurück auf 13 bis 14 Milliarden Franken. Darauf lässt es sich dennoch mit einem Bier anstossen.
Neu in die TopTen schaffen es die Familien Schindler und Bonnard mit 14 bis 15 Milliarden Franken. Passend zu ihrem Geschäft – Aufzüge und Fahrtreppen – ging es 2020 mit Albert Schindlers Vermögen dieses Jahr deutlich aufwärts.
Andrey Melnichenko ist neu in der Liste. Der Weissrusse führt die Liste der neuen Reichsten an. Von St. Moritz aus steuert er seine Firmen in Russland. Mit EuroChem, SUEK/Chemie, Dünger, Kohle und diversen Beteiligungen schafft er es auf ein geschätztes Vermögen von 14 bis 15 Milliarden.
Familie Bertarelli machte im Vergleich zum Vorjahr keine Bewegung und bestätigt ihren siebten Platz. Ernesto Bertarelli und Ehefrau Kirsty besitzen das grösste Vermögen im Kanton Bern – 14 bis 15 Milliarden Franken. Der begeisterte Segler war zusammen mit seiner Familie ehemaliger Mehrheitsaktionär, CEO und Präsident des Verwaltungsrates von Serono S.A., dem weltweit drittgrössten Biotech-Unternehmen, das seit Januar 2007 zur Merck KGaA gehört.
Zwei Plätze verloren hat Jorge Lemann und findet sich neu auf Platz 6 wieder. Das Vermögen des Brasilien-Schweizers ist um sieben Milliarden auf 15 bis 16 Milliarden geschmolzen. Grund: Die Aktien des Bierkonzerns AB InBev sind abgestürzt. Und auch weitere Beteiligungen haben sich in diesem Jahr nicht gut entwickelt.
2019 verpasste die Familie Blocher die TopTen der Reichsten Schweizer. Dieses Jahr sind sie zurück mit 15 bis 16 Milliarden Franken – dies sind unglaubliche vier Milliarden mehr als im Vorjahr. Den Geldsegen hat die Familie mit Oberhaupt und Alt Bundesrat Christoph Blocher insbesondere den drei Töchtern respektive den Schwestern Magdalena Martullo-Blocher, Rahel Blocher und Miriam Baumann-Blocher zu verdanken, deren Ems-Chemie-Anteile stark gewonnen haben.
Die Familie Safra verdient ihr Geld mit Privatbanken, Investmentbeteiligungen und Geschäftsbereichen wie Immobilienwirtschaft. Der Clan soll über ein Vermögen von 21 bis 22 Milliarden Franken verfügen, was sie einen Platz weiter als im Vorjahr bringt.
Bei dieser Familie bleibt bei diesem Artikel auch die Optik privat.
Chanel-Grossaktionär Gérard Wertheimer belegt wie im Vorjahr très chic einen Podestplatz – und zwar wieder den Dritten. Er besitzt schätzungsweise 25 bis 26 Milliarden Franken.
Der Familienverbund Hoffmann und Oeri hat laut «Bilanz» innert Jahresfrist mit der Beteiligung am Pharmakonzern Roche zwei Milliarden an Wert zugelegt. Nun beträgt ihr geschätztes Vermögen 29 bis 30 Milliarden Franken. Das bedeutet weiterhin der zweite Platz in der Liste der Reichsten.
Unverändert und seit 19 Jahren auf Platz 1 – und somit die Reichsten in der Schweiz sind die Gebrüder der Familie Kamprad. Die Ikea-Möbelhändler haben 2020 ihr Vermögen um 1 Milliarde Franken vermehrt und besitzen nun 55–56 Milliarden. Firmengründer Ingvar Kamprad ist vor drei Jahren gestorben. Seine Söhne Jonas, Peter und Mathias leiten das Unternehmen, alle besitzen den Schweizer Pass.