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«Wirst du Mami?»

Fan überrumpelt Anic mit indiskreter Frage

Anic Lautenschlager erwartet ihr erstes Kind. Das verrät die SRF3-Moderatorin, nachdem ein Fan online gefragt hatte, ob sie Mutter werde. Lautenschlager findet diese Frage dennoch unangebracht.

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Anic Lautenschlager

Freut sich auf ihr erstes Kind: Anic Lautenschlager.

Instagram/anicanic

«Wirst du Mami, Anic?»: Diese Frage stellte ein Fan Anic Lautenschlager, 36, zu ihrem neuesten Instagram-Post. Der zeigt die SRF3-Moderatorin mit Musiker Sam Himself. Lautenschlager verweist mit dem Bild auf das spannende Radiogespräch mit dem «SRF 3 Best Talent», in dem es um den Kampf gegen Rassismus ging.

Die Frage nach einer Schwangerschaft in diesem Kontext: unangebracht, findet die Moderatorin. «Warum stellt jemand, den ich nie gesehen habe, auf dieses Foto hin diese Frage in diesem öffentlichen Rahmen?», fragt sie sich im Gespräch mit schweizer-illustrierte.ch.

Lautenschlager ist schwanger

Dabei verrät sie: Sie ist tatsächlich schwanger. «Ich werde im Herbst Mami.» Sie sei in der 28. Woche. Die Fan-Frage hat sie inzwischen gelöscht. Lautenschlager fühlte sich von ihr überrumpelt. «Ich habe mir vor dem Posten überlegt, ob ich das Foto veröffentlichen soll und fand, dass man die Schwangerschaft nicht gut erkennt.» Wenn man es wisse, sehe man es. «Aber ich könnte auch ungünstig dastehen oder ein grosses Zmittag gegessen haben.»

Anic Lautenschlager

Stein des Anstosses: Eine Followerin, die wir unkenntlich gemacht haben, fragte Lautenschlager, ob sie Mami werde. Den Kommentar hat die Moderatorin mittlerweile gelöscht.

Instagram/anicanic

Doch der «Bist du schwanger?»-Kommentar folgte alsbald. «Als ich ihn gesehen habe, habe ich mich nicht genervt, aber gewundert», erzählt die Wahlluzernerin. «Es wäre etwas anderes gewesen, wenn mir die Person eine private Nachricht geschickt hätte, aber auch dann finde ich: Das macht man nicht.» Ihr zufolge vergessen die Leute bei der Frage einiges. «Was löst es bei der Person aus? Was wäre, wenn ich nicht schwanger wäre, aber es versucht hätte? Oder Fehlgeburten erlitten hätte?» Sie sei sich sicher, die Followerin habe die Frage nett gemeint. «Aber sie hat den falschen Ansatz gewählt.»

Keine Antwort

Auf die Frage des Fans hat Lautenschlager nicht geantwortet. «Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen überfordert gewesen», erzählt sie. «In dem Moment habe ich gar nicht gewusst, was ich darauf schreiben soll.» Sie habe kein Problem damit, wenn Leute wissen würden, dass sie schwanger sei. Aber ihr Post habe sich um etwas komplett anderes gedreht, darum «wollte ich nicht, dass es um die Schwangerschaft geht», erklärt sie. «Deshalb war meine Reaktion, die Frage einfach mal zu ignorieren. Ob es die richtige war, weiss ich nicht.»

Unter anderen Umständen, einem Gute-Laune-Bild zum Beispiel, hätte sie womöglich anders reagiert, sagt Lautenschlager. Dennoch habe sie ein ambivalentes Verhältnis zu der Frage – es komme auf den Kontext an, in dem man sie stelle. «Ist es jemand, der meine Geschichte kennt und somit das Anrecht hat, mir die Frage zu stellen, oder einfach irgendwer?» Im konkreten Fall war es genau das: irgendwer. Obschon Lautenschlager «vielleicht ein bisschen naiv» davon ausgeht, dass die Person es nicht böse gemeint habe, empfindet sie die Frage als «zu persönlich».

Ohnehin findet sie, dass wir mehr darüber nachdenken sollten, was simple Fragen im falschen Kontext auslösen können. «Wenn zum Beispiel dunkelhäutige Personen gefragt werden, woher sie kommen: Diese Frage ist vermeintlich harmlos.» Dennoch können sich Betroffene dabei unwohl fühlen. «Wir müssen ein Gespür, ein Bewusstsein dafür haben, was man mit solchen Fragen auslösen kann.»

«Mein Bauch ist mein Bauch»

Die unangebrachte Frage ist kein Novum für Lautenschlager, aber sie habe nur selten schlechte Erfahrungen mit fiesen Kommentaren zu ihrem Äusseren gemacht. Und wenn doch, versuche sie, die Kommentare nicht an sich ranzulassen. «Logisch geht das nicht immer», sagt sie. «Aber ich habe ein gutes Verhältnis zu meinem Körper. Und man muss auch einsehen, dass man es nicht allen recht machen kann.»

Aufmerksam machen aber, das könne man. «Dass Leute darüber nachdenken, ob Fragen wie diese okay sind.» Denn eins ist für Lautenschlager klar: «Mein Bauch ist mein Bauch und bleibt mein Bauch, auch wenn dort temporär jemand drin wohnt.»

Das befristete Mietverhältnis endet im Herbst. Planmässig bis Ende August wird Lautenschlager weiterhin hinter dem Mikrofon stehen. Derzeit habe sie praktisch keine Beschwerden. Ob sie die Schwangerschaft auch auf den sozialen Medien thematisieren wird, weiss sie noch nicht. «Wenn ich Lust habe, poste ich etwas – vielleicht kommt was, vielleicht auch nicht.» Sie habe kein Konzept. «Ich entscheide, in diesen Zeiten umso mehr, aus dem Bauch heraus.»

Von Ramona Hirt am 18. Juni 2020 - 15:15 Uhr