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  4. Roger Federer: Ohne Mirka und die Kinder an den French Open zu sein, macht ihm zu schaffen
«Daran darf ich jetzt nicht ständig denken»

Federer macht das Tour-Leben ohne Familie zu schaffen

Wo immer er auf dem Court im Einsatz stand, war seine Familie meist nicht weit. Doch dann kam Corona – und so muss Roger Federer bei den French Open ohne die Unterstützung seiner Liebsten vor Ort klarkommen. Was dem Baselbieter trotz seiner Routine alles andere als leichtfällt.

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Roger Federer

Mit einem Sieg, aber ohne Unterstützung vor Ort ins Turnier gestartet: Roger Federer.

imago images/Xinhua

93 Minuten dauerte es, bis Roger Federer, 39, am Montag die erste Runde an den French Open in dominanter Manier überstanden hatte. In drei Sätzen schlug er den Usbeken Denis Istomin 6:2, 6:4 und 6:3. 

In seinem erstes Grand-Slam-Turnier seit den Australian Open 2020 und nach zwischenzeitlich zwei Knieoperationen setzte der Maestro damit ein Ausrufezeichen. Nach seiner Rückkehr auf Sand in Genf, bei der er sich schon in der Startrunde geschlagen geben musste, ist der Erfolg in Roland Garros eine Erleichterung. «Es tut sehr gut, wieder mal gewonnen zu haben, denn die Trainings habe ich satt. Ich denke, ich war in den letzten vier, fünf Tagen schon selbstsicher», erklärte er nach dem Match gemäss «Blick» gegenüber den Medien. Alles in allem «fühlte ich mich viel besser und komfortabler» als noch in Genf.

Roger Federer French Open Paris

Auch auf Sand zurück in der Erfolgsspur: Roger Federer.

imago images/HMB-Media

Wenn er am Donnerstag nun in der zweiten Runde auf den Kroaten Marin Čilić, 32, trifft, sind die Erwartungen nach dem klaren Sieg in der Auftaktrunde hoch. Dass Federer nun gleich wieder der Alte wird, ist allerdings unwahrscheinlich. Nicht nur fehlt ihm einiges an Trainingsstunden auf dem Platz – sondern auch sein Familie.

1000 Zuschauer in Paris

Die Massnahmen in Paris sind streng: 1000 Zuschauer sind zugelassen, die Spieler und ihr Staff verkehren in Bubbles. Gross etwas unternommen habe er nicht, sagte Federer im Interview mit dem «Tages-Anzeiger». «Ich musste zuerst einmal verstehen, was wir hier alles dürfen und was nicht. Offenbar dürfte ich sogar eine Stunde nach draussen, das habe ich aber noch nicht getan.»

Auf Begleitung seiner Liebsten auf Touri-Trips muss er ohnehin verzichten. Seine Frau Mirka, 43, ist in normalen Zeiten Stammgast in der Box. Im Corona-Frühling 2021 bleibt sie zuhause – genau wie Federers Eltern Robert, 74, und Lynette, 69, sowie die Zwillings-Paare Charlene Riva und Myla Rose, 11, und Leo und Lenny, 7. Dass er wieder im Turnierrhythmus sei, findet Roger zwar «schön». «Schade ist nur, dass meine Familie nicht hier ist. Das macht einen Unterschied für meinen Tagesablauf.»

Dass die Familie «wahrscheinlich auch in Wimbledon nicht dabei sein» wird und «in Tokio wohl auch nicht», fällt Federer alles andere als leicht. Schliesslich kann er sich sonst fast immer auf die Unterstützung seiner Liebsten vor Ort verlassen – und die fällt teils unterhaltsam, teils sehr euphorisch aus, wie ein Blick auf vergangene Tage zeigt.

«Immerhin telefonieren wir täglich»

Alles Zurücksehnen bringt fürs Erste allerdings nichts: In Paris muss King Roger jetzt erst einmal alleine durchs Turnier – versucht aber, diesen Umstand so gut es geht auszublenden. 

«Es ist schon sehr viel weniger Familie als sonst, aber daran darf ich jetzt nicht ständig denken», sagt er. Und schliesslich gibt es ja auch noch Hilfsmittel, um die Distanz, wenn auch nur gefühlt, ein wenig zu verringern. Davon macht auch Federer Gebrauch – was zumindest ein kleiner Trost ist. «Immerhin telefonieren wir täglich.»

Von RH am 1. Juni 2021 - 16:53 Uhr