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Franziska Roth, SP

«Die Leute merken, dass ich mit Herzblut politisiere»

Nach den Wahlen 2019 sitzen rund 30 Prozent mehr Frauen im Nationalrat. Viele neue Parlamentarierinnen ziehen ins Bundeshaus. Schweizer-illustrierte.ch zeigt in einer kleinen Serie die Siegerinnen aus allen Parteien.

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Nationalrätin Franziska Roth (SP) zuhause mit Ihrem Hund

40 Jahre mit Übername: Franziska «Rosso» Roth mit Mischlingshund Chicco, 7, daheim in Solothurn. An der Wand: ihr Profil und die Solothurner St.-Ursen-Kathedrale.

Joseph Khakshouri

«Du, Frau Roth, gäu, du wotsch Königin vor Schwiiz wärde?», fragte eine Schülerin die Heilpädagogin vor der Wahl. Nun, zur Königin hat es nicht gereicht. Aber immerhin: Franziska Roth, 53, ist jetzt die einzige Nationalrätin des Kantons Solothurn. 

Rosso wird also auch in Bern ein Begriff. Daheim ist die Präsidentin der kantonalen SP weitherum unter ihrem Übernamen bekannt. Ein Lehrer nannte Fränzi einmal «dr Rosso» – er meinte, sie käme aus Italien.

Ihre Ferien verbringt die zweifache Mutter meist in Bella Italia: mit Lebenspartner – im ausgebauten Peugeot-Bus. Ihr zweiter Wagen: ein Fiat Cinquecento – rot natürlich. Beim anstehenden Rennvelo-Kauf ist klar: Es gibt ein Exemplar der italienischen Kultmarke Bianchi.

 
«Ich kämpfe gegen die Armut in unserem Land»

Rosso will – ausser im Winter – so oft wie möglich mit dem Velo in den Nationalrat. 40 Kilometer hin, duschen im Keller des Bundeshauses West, abends retour. Am 2. Dezember gehts los. Gümmelen ist sie gewohnt. Seit Jahren fährt sie mit dem Velo zur Büez nach Herbetswil SO, dort arbeitet sie als Heilpädagogin. 

Mehr als ein Glas Rotwein (ihr Lieblingsgetränk) floss an der Wahlfeier in der lokalen Jugendherberge. Zu den Gratulanten zählte Schriftsteller Peter Bichsel, 84, «ein guter Freund». «Ich wähle Fränzi, weil ich ihr vertraue», hatte er im Wahlkampf gesagt. Sie beschreibt sich als zupackend, lebensfroh, fadegrad. «Die Leute merken, dass ich mit Herzblut politisiere.» 

Für ihr Hauptanliegen wird Rosso auch in Bern eintreten: soziale Gerechtigkeit! Politik müsse wieder mehr der Bundesverfassung folgen. In deren Präambel steht: «Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen.»

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Thomas Kutschera
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Von Thomas Kutschera am 27. Oktober 2019 - 16:04 Uhr