Der Hochseilartist muss hinter Gitter. Am Mittwoch, 11. Dezember, verurteilte das Bezirksgericht Zofingen AG Freddy Nock, 55, zu einer Teilbedingten Haftstrafe von 2,5 Jahren. 10 Monate davon muss er im Knast absitzen. Zudem ordnete das Gericht eine Sicherheitsstrafe von drei Monaten an.
Nock wurde der versuchten vorsätzlichen Tötung schuldig gesprochen. Nach der Verleihung der Swiss Awards im Jahr 2013 soll er seine Ehefrau Ximena, 44, aufs Bett geworfen und sie mit einem Kissen gewürgt haben, bis sie sich tot stellte.
Nun äussern sich Nocks Töchter aus erster Ehe, Melanie, 30, und Kimberly, 22, zum Urteil gegen ihren Vater. Sie standen ihm bereits vor Gericht zur Seite. Gegenüber «Tele M1» sagt Melanie: «Ich bin zutiefst schockiert, traurig und hässig über das Urteil.» Sie habe gar nicht glauben können, was passierte und dass ihr Vater gleich in Sicherheitshaft gesteckt wurde.
Freddy Nock vor dem Prozess am Bezirksgericht Zofingen.
keystone-sda.chKimberly findet, es sei «fast ein Witz», dass ihr Vater wegen dieser Geschichte verurteilt werde. Denn auch ihr habe Ximena Nock vor einigen Jahren «anhängen wollen», dass sie ihren kleinen Bruder mit einem Kissen ersticken wollte. Sie findet es «traurig, aber auch ein bisschen lächerlich», dass ihre Stiefmutter nun dieselbe Geschichte mit anderen Protagonisten erzähle.
Gegenüber «Blick» sagt Kimberly zudem: «Keiner kennt unseren Papi so gut wie wir, und wir wissen einfach, dass er das nie getan hat.» Sie habe eine Bilderbuch-Kindheit und stets ein gutes, liebevolles Verhältnis zu ihrem Vater gehabt.
Die leiblichen Kinder von Ximena Nock hingegen stützen die Aussage ihrer Mutter und beschreiben Freddy als gewalttätig. Dem widerspricht Melanie: «Mein Vater ist kein gewalttätiger Mensch.» Das wichtigste sei ihr und Kimberley, den Menschen zu zeigen, dass sie eine Familie sind, die zueinander steht und die nicht zerstritten ist, wie Ximena Nock sagt.
Freddy Nock kann innerhalb von zehn Tagen gegen das Urteil Berufung einlegen.