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Schweizer Auswanderer

Fredy Suter am Roten Meer in Ägypten

Von der Schweiz nach Ägypten. In Hurghada zog Fredy Suter ursprünglich das warme Klima an. Heute serviert der 72-Jährige Gästen aus aller Welt kühle Drinks.

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Orientalisches Flair: Fredy Suter wohnt am Jachthafen von ­Hur­ghada. Ganz in der Nähe betreibt der Pensionär die «Restobar Don Fredy».

Orientalisches Flair: Fredy Suter wohnt am Jachthafen von Hurghada. Ganz in der Nähe betreibt der Pensionär die «Restobar Don Fredy».

Linda Käsbohrer

Aktuell bewegt mich die Frage, wann es endlich wärmer wird.

Im Moment ist es nachts nur 16 Grad, dazu weht ständig der Wind.

Wenn ich morgens aufwache, höre ich entweder Swiss Pop oder Egyptian Music.

Zum Frühstück esse ich in der Regel drei Spiegeleier mit Speck.

Zur Arbeit fahre ich entweder mit dem Auto oder bei schönem, warmem Wetter mit dem Scooter.

Mein Arbeitstag dauert so lange, wie es mich jeweils braucht. Manchmal können das auch zehn oder sogar mehr Stunden sein.

Am Feierabend gönne ich mir ein Glas Wein, meist ist das spätnachts beziehungsweise frühmorgens gegen ein Uhr, wenn das Restaurant schliesst.

Typisch ägyptisch an mir ist, dass ich mich dem Land und den Menschen hier rasch und problemlos angepasst habe.

Touristen aus meiner Heimat zeige ich mein Restaurant – und auf Wunsch alles Mögliche, was das Land zu bieten hat.

Überschätzt werden hier: Da fällt mir beim besten Willen nichts ein, was ich bemängeln könnte – andere Länder, andere Sitten.

Am meisten stören mich an Ägypten die ewigen Gesetzesänderungen seitens der Regierung.

Von der Schweiz vermisse ich vor allem meine besten Freunde, gute Bratwürste, Käse für Raclette und Fondue und noch einiges mehr.

Die Schweiz kann von Ägypten lernen: Gelassenheit in Bezug auf den Spruch «Andere Länder, andere Sitten».

Ich kehre zurück in die Schweiz jeweils im Juli und August, wenn es hier zu heiss ist. Ansonsten wohne und lebe ich hier.

Mein Tipp an andere Auswanderer: Für Ägypten spricht das wunderschöne Klima, vor allem im Winter hat es tagsüber viele Sonnenstunden, am Abend kanns aber auch sehr kalt werden.

Don Frey Suter (72)

Beruf: Ehemaliger Immobilienkaufmann. Jetzt Pensionär und Wirt.

Leben in Zahlen: Seit 2020 in der neuen Heimat, lebt von der AHV und bewohnt eine Mietwohnung am Jachthafen Marina Hurghada. Ein Kilo Brot kostet in Ägypten 60 Rappen, der Coiffeurbesuch 5.50 Franken.

Eine Kollegin machte dem gebürtigen Zürcher vor einigen Jahren Ägypten als Reiseland schmackhaft. So landet er damals in El Gouna und spürt vor Ort: «Das Klima tut mir gut.» Im September 2020 wandert er schliesslich nach Afrika aus. Dass er in Hurghada jetzt ein Restaurant eröffnet hat, war so eigentlich gar nicht geplant. «Freunde hier überredeten mich, etwas zu machen.» So entstand die «Restobar Don Fredy».

Von René Haenig am 10. März 2025 - 06:00 Uhr