Eigentlich wollten Hazel Brugger und ihr Mann Thomas Spitzer bewusst nicht über Sex sprechen. Aber: «Man kann es kaum glauben, aber Sex spielt schon auch eine Rolle bei uns.» Deshalb haben sie die dritte Folge ihres neuen Beziehungs-Podcasts «Nur verheiratet» komplett dem Thema gewidmet – damit es danach vom Tisch ist. Und dabei packen die beiden Comedians ziemlich aus.
«Ich glaube, ich würde es nicht aushalten, dir nichts zu sagen»
Zum Beispiel beim Thema Fremdgehen. «Ich glaube, du bist fast die einzige Freundin, die ich noch nie betrogen habe», gesteht Spitzer. Und der 32-Jährige erzählt auch gleich weiter, dass dabei geholfen habe, dass sie ihn an der langen Leine lässt. «Für mich – gerade als jemand, der viel unterwegs ist und immer mal wieder Party macht – ist es ein immenser Druck, mit einer Frau zusammenzuziehen. Und das Gefühl zu haben, ich muss jetzt treu sein, sonst bricht mein ganzes Leben zusammen.» Daraufhin habe Brugger gesagt: «Wenns dann mal einen Aussetzer gibt, dann schauen wir halt.» Das sei das Klügste, das sie machen konnte. «Damit war das Verlangen nicht komplett weg, aber stark, stark eingeschränkt.»
Zur Frage, ob sie denn einen einmaligen, unbedeutenden Seitensprung beichten solle, sagt die Zürcherin: «Das ist eine wirklich schwierige Frage. Aber ich glaube, ich würde es nicht aushalten, es dir nicht zu sagen.»
«Wir sind Hardcore-Kuschler. Wir können keinen Film schauen, ohne wie eine Brezel verknotet zu sein»
Hazel Brugger
Aber auch bei anderen Themen geben Brugger und Spitzer Einblick in ihr Schlafzimmer. Zum Beispiel, dass man Sex in einer langjährigen Beziehung «einfach mal machen» sollte. Einmal pro Woche finden sie gut, eigentlich schon recht viel. Weniger als einmal im Monat sollte es aber nie sein, sonst werde das Thema so aufgeladen, wie ein unbezwingbares Monster, findet Spitzer. Und Brugger sagt: «Die Erwartungen dürfen nie grösser werden als das Bedürfnis nach Sex. Sonst ist es wie ein Damokles-Dildo, der über einem schwebt. Und irgendwann wird er fallen.»
Wichtig sind ihnen aber auch andere Formen von Nähe. «Man kann schon sagen, dass wir Hardcore-Kuschler sind», finden die beiden. Beim Film schauen verknotet wie eine Brezel, nachts beim Schlafen mit 100 Prozent Körperkontakt – so sieht das bei ihnen aus. Körperkontakt sei wie ein Ladekabel, «es erfüllt einen wie Essen.»
Und schliesslich geht es noch um Sex in der Schwangerschaft, denn Brugger und Spitzer werden bald Eltern. Beide fänden es zwar schräg, wenn man das jetzt hochjubeln würde, hochschwanger Sex zu haben. Doch Brugger hat in der Schwangerschaft einen ganz anderen Zugang zu ihrer Weiblichkeit gefunden. «Das Weiche, Sinnliche lasse ich jetzt viel mehr zu.» Es gebe ihr viel Selbstbewusstsein zu sehen, was ihr Körper alles schaffe. Zum ersten Mal denke sie nicht, was alles noch besser sein könne. «Ich nehme meinen Körper anders wahr und spüre ihn besser.»
Zu guter Letzt findet Brugger, dass der Sex-Talk weniger unangenehm als erwartet war. Und es gar nicht weh getan habe. In der nächsten Folge geht es dann aber wieder nicht weniger witzig, aber doch etwas weniger stimulierend zu und her: Das Paar will darüber reden, wie sie ihr Haus einrichten.