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Sagen Sie mal ... Angélique Beldner

«Frustrierend, wenn alles einzurosten anfängt»

Mal seriös, mal locker-humorvoll: Als Moderatorin der SRF-«Tagesschau» und der Spielshow «1 gegen 100» kann Angélique Beldner beides. Nur mit Spontanität tut sie sich schwer.

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Angélique Beldner, Tagesschau. - Story: SRF-Moderatorinnen, Zürich 2019 - © Joan Minder

Was Angélique Beldner als letztes tut, bevor sie ins Bett geht? «Meine Hände und Füsse eincremen.»

Joan Minder

Was wären Sie als Kind gern geworden?
Ich wollte stets Schauspielerin werden, was ich ja auch geworden bin. Doch meine Liebe zur Schauspielerei verlagerte sich zu einer noch grösseren Liebe für den Journalismus.

Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Das zufällige Treffen mit dem damaligen Moderationsleiter des Berner Lokalradios Förderband in einem Nationalpark in den USA. Ich war auf Weltreise und wusste, dass ich danach mit meinem Schauspielstudium beginnen würde, das ich irgendwie finanzieren musste. Auf das Treffen folgte ein Vorstellungsgespräch, kaum 24 Stunden nach meiner Rückkehr in die Schweiz. Und noch in derselben Woche fing ich als Moderatorin beim Radio an. Ich habe also rein zufällig einen Weg eingeschlagen, von dem ich behaupte, dass es für mich genau der richtige war.

Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Für die Schauspieler Pierre Cosso und Mickey Rourke. Und noch für einige mehr.

Wofür haben Sie zuletzt gebetet?
Ich hoffe und wünsche – aber beten tu ich eigentlich nicht.

Wann haben Sie zuletzt geweint?
Das war, als ich mir neulich die Sprachnachricht einer guten Freundin anhörte. Ich weiss gar nicht genau, was es war, das mir das Wasser in die Augen trieb. Vermutlich das unmittelbare Spüren von Freundschaft und das Bewusstsein, wie wertvoll Freundschaften sind.

Private Bilder Angélique Beldner

Meine TV-Garderobe: «Darf ich vorstellen: Das ist Caterina Soldani, SRF-Stylistin. Mit ihr zusammen erarbeiten mein Team und ich jeweils, was ich bei ‹1 gegen 100› trage.»

ZVG

Auf wen waren Sie zuletzt eifersüchtig?
Heute Morgen kreuzte ich eine Arbeitskollegin in einem enorm coolen blauen Manchester-Overall. Und da ich prinzipiell auf Overalls stehe, hätte ich den am liebsten auch. Aber im Ernst: Eifersucht ist ja mit dem Umstand verbunden, dass ich jemandem etwas nicht gönnen würde. Und das bringt mir persönlich nichts ausser schlechte Gefühle, deshalb versuche ich, sie zu vermeiden.

Mit wem würden Sie gern im Lift stecken bleiben?
Heutzutage jedenfalls nicht mehr mit Mickey Rourke.

Wovon haben Sie zuletzt geträumt?
Von einem ekligen Käfer, den ich nicht aus meiner Wohnung kriegte, und alle um mich herum sagten, ich solle wegen so eines Käfers, der ausserdem sehr nützlich sei, nicht so ein Theater machen. Das hätte sich ehrlich gesagt auch wirklich so abspielen können.

Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Ich empfinde relativ schnell Ekelgefühle. Das kann sehr einschränkend sein.

Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
«Schön, dass dieses Treffen so spontan klappt.» Ein grosses Kompliment für mich, ich bin nämlich leider meist sehr unspontan. Diese Eigenschaft hätte ich übrigens lieber auch nicht.

Private Bilder Angélique Beldner

Mein Glücksbringer: Als Kind erwischte ich den König im Dreikönigskuchen immer. Heute trage ich stets einen bei mir.

ZVG

Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
Ich versuche, hin und wieder zu meditieren. Vielleicht würden es Profis noch nicht mal «meditieren» nennen. Es fällt mir ziemlich schwer, innezuhalten und mich ausschliesslich auf mich zu fokussieren. Ich bin aber davon überzeugt, dass es mir guttun würde.

Haben Sie einen Tick?
Ich muss immer Taschentücher dabeihaben. Wenn ich unterwegs merke, dass sie fehlen, muss ich sofort welche organisieren. Ist das ein Tick oder ein Spleen?

Haben Sie schon einmal eine Therapie gemacht?
Im Moment mache ich gerade eine Therapie gegen meine Hüftschmerzen. Es ist schon frustrierend, wenn alles einzurosten anfängt. Aber Sie meinen wohl eher eine Psychotherapie? Ja, das habe ich auch schon gemacht. Wie gut und wichtig, dass es so etwas gibt!

Wofür sollte es Bussen geben?
Für Ignoranz.

Welches ist Ihr Lieblingsspiel?
Das Kartenspiel «Tichu». Ich habe es leider schon ewig nicht mehr gespielt.

Ihr absolutes Lieblingsessen?
Für mich geht nichts über einen richtig gut gemachten Kartoffelgratin. Er darf auf keinen Fall zu flüssig sein, aber auch nicht zu trocken, und er sollte schön goldbraun überbacken sein.

Womit belohnen Sie sich selbst?
Zum Beispiel mit einem Wellness-Wochenende in guter Gesellschaft.

Wie möchten Sie sterben?
Ich hoffe, dass ich irgendwann schmerzfrei ganz müde werde und für immer einschlafe.

Und was sollte auf Ihrem Grabstein stehen?
Das, was die, die hierbleiben, dort stehen haben möchten.

Private Bilder Angélique Beldner

Mein Herzensprojekt: Das Buch, das ich mit Martin R. Dean schrieb, verschaffte vielen einen Zugang zum Thema Rassismus.

ZVG
Familienbloggerin Sandra C.
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Von Sandra Casalini am 25. Februar 2024 - 06:00 Uhr