Ein viertel Jahrhundert lang moderierte Ueli Schmezer (60) die SRF-Konsumentensendung «Kassensturz», vergangenen Dienstag übernahm seine Nachfolgerin, Ex-Deutschland-Korrespondentin Bettina Ramseier (41), mit den Worten: «Wissen Sie, warum ich hier stehe und Konsumentinnen und Konsumenten vertrete? Weil wir es uns in der Schweiz leisten können, Dinge zu hinterfragen.»
Bettina Ramseier legte einen souveränen Start hin, doch wie bei jeder Premiere gab es auch bei ihrem ersten «Kassensturz» nicht nur Applaus. Das News-Portal Bluewin.ch fordert von Bettina Ramseier «ein bisschen Detail-Arbeit und es bitzeli mehr Gefühl für die neue Umgebung», die «Berner Zeitung» bewertet ihren Interview-Stil als «eher betroffen als konfrontativ» und der ehemalige Grossrat Dieter Widmer zeigte sich auf Twitter enttäuscht, weil er hoffte, dass der «Kassensturz» mit der neuen Moderatorin «moderner gestaltet» würde. Bettina Ramseier konterte die Kritik auf Twitter entspannt und postete ein Foto der einstigen «Kassensturz»-Crew, die damals nur aus Männern bestand. Für die Moderatorin ein starkes Zeichen dafür, dass die Konsumentensendung mit der Zeit gegangen ist.
Männer sind beim Kassensturz, zumindest vor der Kamera, mittlerweile Geschichte und Bettina Ramseier teilt sich den Moderations-Job mit Kollegin Kathrin Winzenried.
Ramseier war ab Okter 2018 Korrespondentin in Berlin (wo sie die Schweizer Illustrierte letztes Jahr besuchte), für die neue Herausforderung «Kassensturz», zog die gebürtige Winterthurerin mit ihrem Mann und den zwei Söhnen von der deutschen Hauptstadt zurück in die Schweiz. Auf den ersten Blick hat der Korrespondetinnen-Job wenig mit dem der «Kassensturz»-Moderatorin zu tun. Doch Bettina Ramseier sieht im Interview mit «Espresso» auf Radio SRF 1 einige Parallelen: «Es spielt keine Rolle, ob es um Krieg und Frieden oder um Damenstrümpfe geht. Wir haben in der Schweiz eine grosse Verantwortung, weil es uns so gut geht.»