So wie Musiker Gölä (55) in den Rückblick auf sein Leben einsteigt, könnte man denken, dass es zu einer bitterbösen Abrechnung mit seiner Geschichte kommen könnte. «Meine Kindheit war total scheisse, ich musste neun Jahre in der Schule abhocken und daheim immer in der Beiz aushelfen», sagt er. Doch dann gewinnt er der Zeit doch noch etwas Gutes ab: «Ich Nachhinein bin ich dankbar, denn so habe ich gelernt anzupacken!»
Altes Videos von sich betrachtet Göla durchaus kritisch. Sein Urteil zu einer alten Aufnahme, in der er über das Gefühl auf der Bühne spricht, lautet: «Ich probiere cool zu tun, aber es ist klar, dass ich meine Schwächen überspiele.» Er sei so unsicher gewesen, dass er sich jedes Mal auf der Bühne beinahe in die Hosen gemacht habe, sagt er rückblickend. Das habe sich bis heute nicht geändert. «Ich gehe nicht gerne auf die Bühne, ich mag es nicht, vor so vielen Leuten aufzutreten», so der Rockstar.
«Ich hatte ein ziemliches Alkoholikergesicht»
Als sich Gölä eine weitere Aufnahmen eines Auftritts anschaut, erschrickt er. «Da hatte ich ein ziemliches Alkoholikergesicht», stellt er fest. Tatsächlich habe er zu der Zeit sehr viel getrunken. Eine Flasche Whiskey und zwei Päckchen Zigaretten an einem Abend seien normal gewesen. «Aber immerhin sind damals gute Songs entstanden», tröstet er sich.
Erst als sein Sohn auf die Welt kam, hat Gölä seinen ungesunden Lebensstil verändert und aufgehört zu trinken und Drogen zu nehmen. Auch seine Musikkarriere hat er damals unterbrochen und ging zusammen mit seinem Kind auf grosse Reise, durchquerte Australien und Neuseeland, um dem Rummel zu entfliehen. Ein guter Entscheid, wie er sagt: «Zum Glück bin ich nicht weltberühmt geworden – das hätte mir den Rest gegeben!»
Mehr über seine Suchtprobleme, auch mit harten Drogen, wie er zu seinem Megahit «Schwan» steht und wie er als Vater und Ehemann ist – das und mehr erfahrt ihr im Video.