Vom Lindenhof mitten in der Zürcher Altstadt blicken die Touristen auf die Limmat. Gregory Knie lacht und scherzt – und schaut immer wieder zu seiner Begleiterin, Céline Victor. Die 30-jährige Österreicherin ist der wichtigste Grund für Knies Stimmungshoch: «Wir haben uns vor einem halben Jahr auf Mallorca durch eine Freundin kennengelernt – und dabei hat es mir gehörig den Ärmel reingezogen.»
Zurück zu den österreichischen Wurzeln
Der 45-jährige Sohn von Rolf Knie ist bis über beide Ohren verliebt. Und die Angebetete erwidert die Gefühle mit Schmäh und Coolness: «Ich hatte keine Ahnung, wem ich da vorgestellt wurde.» Den Namen Knie in Verbindung mit Zirkus habe sie nicht gekannt. Gregory entgegnet: «Das ist auch gut so. Damit ist ausgeschlossen, dass Céline voreingenommen war. Sie ist meine erste Freundin, die nicht schon wusste, wer ich bin.» Céline kontert: «Du hattest aber auch keine Ahnung von mir. Es ist doch besser, wenn man sich blind trifft – und sich ganz auf den Menschen und den Charakter einlässt.» Mittlerweile habe ihr Gregory erzählt, dass die Familie Knie ursprünglich aus Österreich stamme und er österreichische Gene besitze: «Jetzt kehrt er zu seinen Wurzeln zurück.»
Obwohl die Beziehung noch frisch ist, wirken die beiden sehr vertraut. Ein Augenzwinkern scheint zu genügen, und sie wissen, was der andere denkt. Es könnte auch daran liegen, dass sich das Paar auf kreativen Feldern bewegt. Gregory hat ab diesem Herbst die Zirkusunternehmen seines Vaters Rolf übernommen und führt neben der Show «Ohlala» auch den Weihnachtszirkus Salto in Eigenregie. Céline als Unternehmerin in der Beautybranche ist eine gefragte Persönlichkeit. Aus dem Wunsch nach beruflicher Selbstständigkeit hat die frühere Bankkauffrau ein neues Verfahren zum Anbringen von künstlichen Wimpern entwickelt und bewegt sich mit ihrer eigenen Firma CV Beauty in erlauchtem Kreis: Zu ihren Partnern gehören Kim Kardashian, Lady Gaga und die Organisatoren der Oscar-Verleihung in Hollywood. Dabei will sie mit ihren Produkten explizit nicht nur die Schönen und Reichen ansprechen: «Mir ist es wichtig, dass alle unsere künstlichen Wimpern tragen können – auch Frauen, die altershalber an Haarausfall leiden oder eine Chemotherapie durchmachen.»
Ob sich unter Gregorys Artisten Kundschaft befindet, lässt sie offen. Sicher will sie ihrem Freund aber mit Rat und Tat zur Seite stehen. Gregory freut sich über diese Unterstützung: «Céline gibt mir wertvolle Inputs. Sie hat grosse Erfahrung im Marketing. Gerade im Bereich Online besitzt sie ein sehr gutes Gespür.» Diese Qualitäten will die Österreicherin dem Zirkusunternehmer vermitteln: «Es ist eine gute Symbiose. Gregory kommt aus einer Welt, in der sich die Werbung vor allem offline abspielt. Ich komme komplett aus der Online- und E-Commerce-Branche. Da ist es gut, wenn man sich gegenseitig hilft. Schliesslich sind wir beide Unternehmer – und wollen nur das Beste für den Partner.»
Ein Crashkurs im Zirkusleben
Dazu gehört auch, dass sie in den kommenden Wochen einen «Crashkurs» im Zirkusleben absolvieren wird. Momentan lebt Gregory in einer Airbnb-Wohnung in Zürich. Céline hat ihren Hauptwohnsitz noch in Los Angeles. Mit Beginn der Zirkusvorführungen in zwei Wochen zügeln sie in einen Wohnwagen. «Darauf freue ich mich sehr», sagt Céline – und meint damit auch das gemeinsame Kochen. Spaghetti al Limone habe es gestern Abend gegeben.
Und was sind die Zukunftspläne? Die österreichische Weltenbummlerin hat klare Vorstellungen: «Wir wollen viel reisen. Japan wäre ein Traumziel.» Die nächste Reise führt die beiden aber noch nicht so weit weg: «Ohlala» spielt auf dem Parkplatz Holberg in Kloten.