Moderatorin Gülsha Adilji, 34, hat ihren ganzen Mut zusammen genommen und wagt sich erstmals in einen Tantra-Yoga-Workshop. Genau, Tantra und Yoga kombiniert. Dabei geht es um Sex, Nacktheit und Körpergefühl. – Meint sie zumindest.
Und wer könnte Gülsha besser an diese Praktiken heranführen, als Ex-Miss-Schweiz Mahara McKay? Die 38-Jährige reist seit einigen Jahren rund um die Welt, arbeitet als Life-Coach und führt Retreats und Workshops in diesem Bereich durch. «Shamanic und Tantric Arts» stehen für Gülsha auf dem Programm.
Die Aufregung des ehemaligen «Joiz»Aushängeschilds ist nicht zu übersehen: «Ich bin nervös und ich bin eine Person, die Nervosität mit Ironie und Sarkasmus überspielt», so Gülsha. McKay versucht sie zu beruhigen, allerdings erfolgslos. Die Anspannung hält sich.
Noch bevor sie mit den eigentlichen Ritualen loslegen, wird die Aura der Kursteilnehmer mithilfe von Sandelholz-Rauch und einer Feder gereinigt. Gülsha zeigt sich weiter skeptisch.
Mahara beginnt mit der eigentlichen Einführung in die schamanische Heilkunst und warnt vorneweg: «Alles, was wir heute machen, geht direkt in die Seele. Zu 100 Prozent hinein! Anderenfalls steigen wir aus.» Wie tief bereits die Atemübungen zu Beginn Gülsha treffen werden, ahnt sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Das Ziel ist es, Dreck und Ungesundes aus der Seele zu entfernen und abzustossen. Sie gibt sich der Situation hemmungslos hin.
In kürzester Zeit wird die sonst so vorlaute Moderatorin von ihren Gefühlen und Emotionen überrollt. Tränen fliessen. «Alles hat mich überkommen, ich musste plötzlich einfach weinen», sagt sie mit zittriger Stimme. Grund für die Tränen waren die Enttäuschung auf sich selbst: «Ich habe mir vorgenommen, nicht mehr so viel Alkohol zu trinken und dennoch gehe ich häufig Party machen. Das macht mich wütend.»
«Der Körper erinnert sich an alles. Traumata aus der Kindheit können Blockaden hervorrufen, die später zu Beschwerden führen», dieser Überzeugung ist Mahara. Deshalb wendet sie in einem nächsten Schritt Methoden an, um negative Gefühle im Körper zu lösen. Nach Gülshas erster Erfahrung, zeigt diese sich nun ungewohnt kleinlaut und beeindruckt: «Jetzt geht es ans Eingemachte. Es ist nicht wie erwartet massieren und Sexy-Time, sondern es werden Wut und Ängste behandelt.»
Nachdem die Traumata weggeschrien, weggestampft und weggeschlagen wurden, schämt sich Gülsha: «Ich kann mir vorstellen, wie verrückt all das für Aussenstehende wirkt.» Doch Mahara bringt es auf den Punkt: Es sei egal, wie man bei den Übungen aussehe, schliesslich sei es besser in den Workshops verrückt auszuschauen, statt verrückt durchs Leben zu gehen.
Spätestens jetzt zeigen die Übungen auch bei der zu Beginn so skeptischen Moderatorin Wirkung. Der Workshop führt bei Gülsha zu einem emotionalen Zusammenbruch. «Ich habe die ganze Sache komplett falsch eingeschätzt und unterschätzt. Ich hätte mir nie gedacht, dass es so emotional werden könnte und es darum geht, alles Negative herauszulassen. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich es wahrscheinlich nicht gemacht, obwohl ich es jedem empfehlen würde.»
Den zweiten Teil von Gülshas Tantra-Yoga-Selbstversuch gibt es am Mittwoch, 29. Januar 2020 bei «Zoom Kaboom» um 18.15 Uhr auf Teleclub Zoom zu sehen.