Das fünfte und neuste Soloprogramm von Regula Esposito (58), aka Helga Schneider, trägt den Namen «Sweet & Sauer» und spiegelt damit zwei häufige Gemütszustände der Schweizer Komikerin wider. «Meine Stimmung wechselt ziemlich schnell zwischen süss und sauer», sagt sie lachend im aktuellen SI.Talk. Grundsätzlich sei sie aber eher auf der süssen, also gut gelaunten Seite, zuhause. Komme sie aber am Morgen an die Kaffeemaschine und müsse als erstes Wasser und Bohnen auffüllen, den Satzbehälter leeren und im schlimmsten Fall sogar noch die Maschine reinigen, dann werde sie sauer. Ihr Partner Fredy Bickel (58) fragt sich dann jeweils, wie man sich über eine Kaffeemaschine so aufregen kann. Kein Problem für Regula Esposito. «Ich kann das sehr gut!»
Eines der Themen, welches Regula Esposito auf die Bühne bringt, ist die heiss diskutierte «Wokeness». Eine grosse Herausforderung, wie sie sagt. «Ich habe noch nie so viel geschrieben und noch nie so viel wieder weggeworfen.» De facto habe sie ein achtstündiges Programm kreiert, von dem mindestens sechs Stunden wieder im Papierkorb gelandet sind.
Regula Esposito erinnert sich an ihre dunkelste Zeit
Nicht nur beim Thema «Wokeness» unterscheidet sich Regula Esposito von ihrer Bühnenfigur Helga Schneider. «Mich interessieren diese Themen sehr, Helga eher weniger – sie ist sowieso eine ziemlich asexuelle Person», sagt die Künstlerin. Auch rufe sie nicht so schnell aus wie Helga. «Ausser wenn mich jemand so richtig aufregt und nach einem Gläschen Alkohol», gibt Regula Esposito zu.
2008, nach dem Ende der erfolgreichen Comedy-Truppe Acapickels, war der Start als Solokünstlerin alles andere als einfach. «Ich musste mich selber veranstalten und beweisen, dass ich auch alleine was kann», sagt Regula Esposito. Sie dürfe zwar keine Namen nennen, aber was sie damals erlebte, sei schon ziemlich schräg gewesen. Heute braucht sie niemandem mehr etwas zu beweisen und hat für ihre Kunst verschiedene Preise, so wie 2023 den Swiss Comedy Award, gewonnen. «Preise bedeuten mir schon viel, aber ich bin vor allem mega stolz, dass ich mit bald 60 noch von meiner Kunst leben darf», sagt sie.
Der gebürtigen Stadtzürcherin, die im Niederdorf aufgewachsen ist, wurde kürzlich die Wohnung gekündigt und so müsste sie zu ihrem Partner Fredy Bickel nach Mettmenstetten aufs Land ziehen. Wie das Zusammenleben im Mehrgenerationenhaus funktioniert, erzählt sie im SI.Talk. Ausserdem blickt sie zurück auf einen der schlimmsten Tage ihres Lebens, als nach nur drei Wochen Ehe ihr Mann, der Schriftsteller Flurin Spescha, überraschend verstarb. Wie sie diesen Moment erlebte, was sein Tod mit ihr machte und was sie zum Lachen bringt – das und viel mehr verrät sie im aktuellen SI.Talk.