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Art Basel 2024

Hier feiert die Welt die Kraft der Kunst

Basel ruft, und alle kommen: Galerien, Künstler, Kunstsammler und Kunstfiguren. Die Art Basel 2024 glänzt mit grandiosen Werken aus der ganzen Welt in allen Formaten. Und mit viel Prominenz und lockerer, optimistischer Stimmung.

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Eine Bundesrätin kommt, und keiner merkts: Als Elisabeth Baume-Schneider (60) im Rahmen der Art Basel die Preisträgerinnen und Preisträger ehrt, nimmt das die grosse Menge der Kunstfans gar nicht so richtig wahr. Denn die Ansammlung von Weltkunst, welche die Messe am Rhein 2024 präsentiert, überwältigt alle und überstrahlt den feierlichen Event des Bundesamts für Kultur. Umso entspannter die Stimmung unter den Preisträgerinnen und Preisträgern: Sie haken mit der fröhlichen Magistratin unter zu einem Siegestänzchen.«Wir brauchen Kunst, weil sie die Kraft der Imagination ernst nimmt», so Baume-Schneider. «Die Freiheit der Kunst ist unser aller Freiheit!»

Buntes Gedränge vor den Toren der Messe Basel an den Preview-Tagen. Die Besucher sind so bunt wie die Kunstwelt: Kunsthändler in Anzug und trendigen Sneakers eilen durch die Gänge. Sammler in exotischen Outfits oder mit augenfälligen Frisuren lassen sich von ihren Hausgaleristen bei neuen Käufen beraten. Zum Beispiel der deutsche TV-Produzent Florian Reinhardt, der gerade darüber nachdenkt, ein Bild des Künstlers Ai Weiwei aus knallig bunten Lego-Steinen zu kaufen: «Spektakulär! Das würde sich in meiner Sammlung gut einpassen.» Andere Kunstsammler lassen dezent und in Ruhe die Kunst auf sich wirken. Zum Beispiel Verleger Michael Ringier: «Kunst muss sich ständig erneuern, sonst stirbt sie – genau wie auch der Journalismus!» Bereits zum 27. Mal sind Iwan und Manuela Wirth von der Galerie Hauser & Wirth an der Art Basel. «Vieles hat sich verändert», so Iwan Wirth. «Heute ist es ein Riesenspektakel irgendwo zwischen Davos und Super Bowl.»

«Zum Teil muss ich mich noch an die neuen Strömungen der Kunst gewöhnen»

Im Mittelpunkt des Geschehens steht Maike Cruse, die neue Direktorin der Art Basel. «Die derzeitige Weltlage ist auch für die Kunstwelt eine grosse Herausforderung. Umso glücklicher sind wir, dass wir an den ersten Tagen der Art Basel 2024 eine optimistische Stimmung und gute Umsätze verzeichnen können.» Im Hintergrund sorgen der erfahrene Macher von weltweiten Top-Events, Schoscho Rufener, und Diana Segantini, die Ururenkelin des berühmten Engadiner Malers, dafür, dass es den vielen VIPs an nichts fehlt. Unter ihnen auch Manfred Knof, der Vorstandsvorsitzende der Commerzbank. Er schlendert mit seiner Frau Fabienne, einer Kunstsammlerin, durch die Gänge: «Zum Teil muss ich mich noch an die neuen Strömungen der Kunst gewöhnen», so der Top-Manager offen und ehrlich.

Gross ist das Spektakel in den Hallen von Art Unlimited: 70 übergrosse Bilder und Skulpturen besetzen den Raum. «Wow, das ist wirklich beeindruckend!», staunt auch Popstar Baschi, der mit seiner Frau Alana die Art Basel beehrt. Oben in der Collector’s Lounge hält derweil der Schweizer Fotograf und Künstler Hannes Schmid auf Einladung der UBS einen Vortrag über soziale Kunst und stellt dabei sein Kulturzentrum The Gong vor, das er in Kambodscha realisiert. «Kunst ist die wichtigste Basis für die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen», sagt er. «Denn Kunst fördert die Sensibilität für die Gemeinschaft und die Welt. Darum ist es wichtig, sie in den Ländern zu unterstützen, wo sich die Menschen Kunst eigentlich nicht leisten können.» Noch grösser wirkt die Kunst im Basel Social Club, einer äusserst spannenden Freiluftausstellung im Basler Bruderholz, wo sich übergrosse Objekte in der Landschaft zerstreuen. Präsident ist der Basler Galerist Dominik Müller, der an der Art Basel Jean Tinguely ausstellt: «Es ist wichtig, dass die Kunst für alle zugänglich bleibt.»

Von Zeno van Essel am 14. Juni 2024 - 16:00 Uhr