«Ich belohne mich selbst mit Champagner»

Regula Esposito, wovon haben Sie zuletzt geträumt?
Ich hab nach fast dreissig Jahren die Kündigung meiner geliebten Wohnung in Zürich bekommen. Nun träume ich von einem neuen Heim, einer bezahlbaren Wohnung in der Stadt.

Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Wenn ich koche, sagt mein Schatz immer: Weltklasse! Aber da er in der Küche nicht zu gebrauchen ist, ist das vielleicht eher ein kluger Schachzug als ein ehrliches Kompliment.

Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Alain Delon!

Was wären Sie als Kind gerne geworden?
Tänzerin beim «Teleboy»-Ballett, Cowboy auf der Ponderosa-Ranch oder die Jane von Tarzan.

Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Es wäre schon schön, wenn ich nicht jeden Tag nur auf mein makelloses Äusseres reduziert werden würde!

Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Ein einschneidender Schicksalsschlag war der frühe Tod meines Mannes Flurin, kurz nachdem wir geheiratet hatten. Danach hat sich das Leben aus einem anderen Blickwinkel gezeigt.

Wann haben Sie zuletzt geweint?
Gestern vor dem TV, als ich «The Bucket List» mit Morgan Freeman und Jack Nicholson geschaut habe.

Haben Sie einen Spitznamen?
Ich verrate öffentlich keine peinliche Namen! Nur so viel: Stellen Sie sich eine Frucht vor. Und nein, trotz meinem Mitgefühl ist es nicht die Melone.

Was machen Sie als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Ich überlege mir, was ich noch unbedingt sagen will, bevor ich gefühlte acht Stunden nicht mehr reden darf.

Wer oder was wären Sie gerne nach ihrer Wiedergeburt?
Helga Schneider, die mit der Kunstfigur Regula Esposito Karriere macht.

Wie möchten Sie sterben?
Spät – in zweifacher Hinsicht. Erstens gerne noch lange nicht und zweitens erst nachts. So kann ich wenigstens noch meine letzten Tag geniessen.

Was soll auf ihrem Grabstein stehen?
Sollte es einmal einen geben, was ich bezweifle, bin ich bereits glücklich, wenn der richtige Name steht. Bitte Esposito und nicht Schneider!

Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
Das Leben und die Alltagsprobleme etwas gelassener zu nehmen und auch toleranter zu mir selber zu sein. Und am Morgen mit einem Lächeln aufwachen, genauso wie es mein Partner tut.

Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?
Na was wohl?! Was nützt dir Intelligenz, wenn dich niemand mag?

Haben Sie schon einmal eine Therapie gemacht?
Ja. Nach dem Tod meines Mannes. Damals hat mir das sehr geholfen.

Wofür sollte es Bussen geben?
Für Menschen, die im Theater in der ersten Reihe die ganze Show mit ihrem Smartphone filmen.

Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Für gutes Essen und guten Wein.

Wer sind Ihre Lieblingsheldinnen?
Tina Turner, Mary Poppins, Anna Göldi, Frida Kahlo, Eileen Gray … es gibt so viele Heldinnen! Kreative, eigenwillige, starke, kämpferische Frauen haben mich immer inspiriert und mir Mut gegeben.

Welches ist Ihr Lieblingsspiel?
Jassen. Was ich gar nicht mag, ist Monopoly. Da lernt man plötzlich ganz dunkle Seiten seiner Freunde kennen. Und mein Partner schlägt mich immer (!) im Kuhhandel.

Wo möchten Sie leben?
Genau da, wo ich jetzt lebe. In der Stadt Zürich, im Säuliamt und hin und wieder auch in den Bündner Bergen. An diesen Orten finde ich, was ich brauche: Heimat, Liebe, Wärme, Geborgenheit. Gäbe es auch noch das Meer vor der Haustüre, wäre es das Paradies.

Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?
Scharfe Messer zum Kochen, ein Weinkühler und natürlich ein Radio, auf dem der Sender Antenne Niedersachsen Oldies gespeichert ist.

Mit wem würden Sie gerne im Lift steckenbleiben?
Mit einem Kurier von Eat.ch inklusive gefüllter Liefertasche, meinem Schatz, der gerade mit dem vollen Einkaufssack vom Weinhändler vorbeikommt, und Adrian Stern, der seine Gitarre dabei hat.

Welche drei Gegenstände nehmen Sie mit auf eine einsame Insel?
Meinen Fredy, den Kuhhandel … und ein Schiff für die Flucht, falls ich gegen ihn auch dort nie gewinnen sollte.