Das neue Gotthard-Album «Stereo Crush» stürmt die Schweizer Album-Charts. Was bedeutet Ihnen dieser Erfolg?
Es ist ein unglaubliches Gefühl! Dass wir direkt auf Platz eins eingestiegen sind, zeigt, dass die Musik bei den Menschen ankommt. «Stereo Crush» ist für mich etwas ganz Besonderes, weil wir den klassischen Gotthard-Sound mit einem modernen Touch kombiniert haben.
Welcher Song ist Ihnen besonders wichtig?
«Boom Boom». Darin ist der Herzschlag meines Sohnes zu hören, der Beat stammt aus einer Originalaufnahme des Ultraschalls. Als ich ihn zum ersten Mal gehört habe, wusste ich: Daraus wird ein Lied. Und so wurde nicht nur mein Sohn geboren, sondern auch dieser Song.
Was wären Sie als Kind gern geworden?
Astronaut sicher nicht – der Mond ist mir zu weit weg. Ich glaube, irgendetwas mit Musik war immer mein Traum. Ich spielte Akkordeon, hörte die Beatles – und dann kam die E-Gitarre.
Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Für die Beatles. Und Peter Frampton – den habe ich sogar selber gezeichnet und als Poster an die Wand gehängt. Auch Diego Maradona hatte ich mal an der Wand, aber Musiker waren für mich die echten Helden.
Was haben Sie für einen Spitznamen?
Leo oder Leone. Oder Löwe – was ja irgendwie auch von meinem Namen kommt.
Was denken andere über Sie, was vielleicht gar nicht stimmt?
Viele denken, ich sei Millionär. Bin ich aber nicht.
Mein Lieblingsstück «Ich liebe meine Harley-Davidson Night Train, die von Rick’s Motorcycles angefertigt wurde.»
Massimo PedrazziniWann haben Sie zuletzt geweint?
Das kommt schon mal vor. Glück und Trauer liegen nah beieinander, besonders bei Kindern. Ich schäme mich nicht fürs Weinen. Die Tränen müssen raus. Ich bin ein sensibler Mensch.
Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
Computer. Technologie. Künstliche Intelligenz. All dieses Zeug.
Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?
Ich glaube, beides gehört zusammen. Ich versuche, ich selbst zu sein – bescheiden genug für Sympathie, schlau genug fürs Leben.
Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?
Glück.
«Stereo Crush» ist das 13. Album von Gotthard in Folge, das es in die Album-Charts schafft. Das ist ein Rekord in der Schweiz!
Warner Music (ZVG)Wie möchten Sie sterben?
So spät wie möglich. Und in Ruhe mit mir selbst. Ich hoffe, ich kann alles, was ich tun muss, in Würde abschliessen.
Was sollte auf Ihrem Grabstein stehen?
«Er hat getan, was er konnte.»
Auf wen waren Sie zuletzt eifersüchtig?
Ich bin kein eifersüchtiger Mensch. Wenn ich etwas nicht erreiche, versuche ich, daran zu arbeiten. Ich glaube an Umwege, nicht an Neid.
Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Ich bin ein «pain in the ass» – vor allem bei mir selbst. Und das erlaubt mir manchmal, es auch bei anderen zu sein. Das ist nicht immer ideal.
Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Dass Lieder wie «One Life One Soul» in Primarschulen gespielt werden. Das ist ein riesiges Kompliment für einen Musiker.
«Unser Familienhund Poncick, ein Yorkshire Terrier, bereichert unser Leben extrem», sagt der Musiker.
ZVGAuf wen waren Sie zuletzt eifersüchtig?
Auf keinen. Wenn etwas schön war, will ichs im Herzen behalten. Und wenns schlimm war, will ich nicht zurück. Ich glaube an das Schicksal und daran, nach vorne zu schauen.
Mit wem würden Sie gern im Lift stecken bleiben?
Mit Feuerwehrleuten. Vielleicht gibts dann eine Chance, wieder rauszukommen.
Wer ist Ihr Held?
Mein Sohn. Jeden Morgen wacht er auf und lacht, ohne zu wissen, was in der Welt los ist. Das ist wahre Stärke.
Welches ist Ihr Lieblingsspiel?
Im Moment ist es Lego. Früher wars die Gitarre.
Was machen Sie als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Einen Gute-Nacht-Kuss geben. Kein Gebet, nur ein kleines «Au revoir».
Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Eine Gitarre, Papier und ein Bier. Dann kann ich eine Nachricht schreiben, sie in die leere Flasche stecken und hoffen, dass sie jemand findet.