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Demokratie-Talk mit Samira Marti

«Ich bin friedfertig, aber diese E-Trottis...»

175 Jahre Bundesverfassung! Aus diesem Anlass redet die Nationalrätin im nicht allzu ernst gemeinten Talk über Demokratie – und ein bisschen drumherum.

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Story: Samira Marti, Nationalrätin SP, Ziefen BL 2019 - © Kurt Reichenbach

Samira Marti (29) hat Volkswirtschaftslehre studiert und ist Co-Fraktionschefin der SP. Sie lebt mit ihrem Freund in Binningen BL.

Kurt Reichenbach

Wo sind Sie Durchschnittsschweizerin?
Bei meinem Hobby: dem Jassen.

Wo liegen bei Ihnen die Grenzen von Demokratie und Diplomatie?
Ich bin ein friedfertiger Mensch. Aber über diese E-Trottis, die auf den Trottoirs rumstehen, kann ich mich wirklich empören.

Wann haben Sie zuletzt etwas diktatorisch entschieden?
Wenn ich wirklich überzeugt bin, entscheide ich auch mal alleine. Das letzte Mal beim Kauf eines Möbelstücks. Mein Partner war nicht ganz so glücklich.

Was entscheiden Sie daheim demokratisch?
Ehrlich gesagt: Nicht so viel. Bei 1:1 gibt es keine Mehrheit! Zuhause setzen wir darum mehr auf Konsens.

Bei welchem Thema sind Sie stets in der Minderheit?
Obwohl wir uns die Hausarbeit ämtliweise aufgeteilt haben, brauche ich hin und wieder einen kleinen Schubser.

In welcher Situation macht Demokratie in Ihrem Leben keinen Sinn?
Wenn es um wichtige persönliche Entscheidungen geht. Dann ist es wichtig, vor allem auf sich selbst zu hören.

Wie würde Ihre eigene Partei heissen?
Ich bin überzeugt von der sozialdemokratischen Partei, ich brauche definitive keine eigene.

Welche Wahl lag Ihnen am Herzen?
Diejenige von Joe Biden. Obwohl mir natürlich wichtiger war, dass Trump abgewählt wird.

«Wir müssen den Boden demokratisieren»

Samira Marti

Was möchten Sie in der Bundesverfassung verankern?
Die Abschaffung der Kopfprämie bei den Krankenkassen. Wir brauchen einkommensabhängige Prämien, sodass sie wieder bezahlbar werden.

Was würden Sie per sofort demokratisieren?
Den Boden. Den müssen wir dem Zugriff der Immobilienkonzerne entziehen und wie früher als Allmend der Allgemeinheit zurückgeben.

Worin hätten Sie gerne mehr Macht?
Nirgends. Mir gefällt meine neue Position als Co-Fraktionschefin sehr gut. Aber Politik funktioniert nicht alleine. Darum teile ich das Amt sehr gerne mit meinem Co-Präsidenten Samuel Bendahan.

Lynn Scheurer von Schweizer Illustrierte
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Von Lynn Scheurer am 30. September 2023 - 12:00 Uhr