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Eiskunstläufer Lukas Britschgi

«Ich bin manchmal sehr direkt»

Bei der EM in Litauen will der 25-jährige Eiskunstläufer ohne Druck an den Start gehen. Eifersüchtig ist er auf seinen französischen Konkurrenten. Holt er wieder Bronze, gibts Schoggi.

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Eiskunstläufer Lukas Britschgi

Der 25-jährige Schaffhauser holte bei der EM in Finnland 2023 die Bronzemedaille. Die EM 2024 startet am 10. Januar in Litauen. 

David Biedert

Wie fühlen Sie sich wenige Tage vor der EM?
Gut. Ich fühle mich fit. Die Hälfte der Saison ist vorbei, und ich habe keine Beschwerden. Nun kommt noch der Feinschliff, die mentale Vorbereitung.

Was ist Ihr Ziel bei dieser EM?
Ich probiere, das Podest nicht als Ziel zu nehmen. Das löst viel Druck aus. Beim Eiskunstlauf kommt es immer auf den eigenen Lauf, aber auch auf den der Konkurrenz an. Gold wird es auf jeden Fall nicht. Der Franzose Adam Siao Him Fa ist einfach eine Stufe besser. Aber dahinter? Wer weiss …?

Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
(Lacht.) Für Stéphane Lambiel. Er war mein Vorbild bis ins Teenageralter. Von seinem Erfolg konnte ich nur träumen.

Welches ist Ihr Lieblingsspiel?
Jassen.

Was wären Sie als Kind gern geworden?
Polizist. Ich finde den Job noch immer sehr interessant. Auch wenn er jetzt nicht mehr so infrage kommt.

Was haben Sie für einen Spitznamen?
In der Schule nannten sie mich Schluukas. Da ich den Namen in meinen Social-Media-Accounts übernommen habe, nennt man mich heute noch oft so. Ich weiss aber nicht mehr, wer warum darauf kam.

Sagen Sie mal Lukas Britschgi

Britschgis «Buddy»: Katze JJ.

HO

Wann haben Sie zuletzt geweint?
Wenn ich mich richtig erinnere, war das, als ich mir wenige Wochen vor der EM letztes Jahr das Schlüsselbein gebrochen habe. Vor Schmerzen, aber auch aus Trauer, weil die EM auf der Kippe stand. Dann hat es aber doch geklappt, und ich holte Bronze.

Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Ich bin ein sehr rationaler Mensch und kann gut mit Kritik umgehen. Daher bin ich manchmal sehr direkt und vergesse, dass es nicht allen Menschen so geht. Ein bisschen mehr Empathie wäre manchmal sicher nicht schlecht.

Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Dass ich sehr sympathisch sei.

Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?
Schoggi! Ich muss meine Schoggisucht immer wieder befriedigen.

Auf wen waren Sie zuletzt eifersüchtig?
Auf den französischen Eiskunstläufer Adam Siao Him Fa. Ich hätte zu gern seine Fitness.

Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Fürs Eiskunstlaufen. Natürlich verdiene ich auch mein Geld damit, ich investiere aber auch viel.

Sagen Sie mal Lukas Britschgi

Lukas Britschgi liebt es zu reisen. «Wenn ich irgendwo erfolgreich war und etwas Zeit habe, packe ich meine Koffer. So wie hier im Mai 2023, als ich Thailand und Malaysia besuchte.»

HO

Was denken andere über Sie, was vielleicht gar nicht stimmt?
Eigentlich nichts. Ich bin sehr offen und ehrlich. Und direkt. Da gibt es nicht viele Eigenschaften, die ich verheimlichen könnte.

Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
Steuerrecht (lacht). Ich habe dieses Fach gerade im Studium. Ich absolviere einen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre.

Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?
Sympathischer wäre meine Antwort. Intelligenz hilft sicher auch. Doch ich denke, mit Sympathie kommt man weiter.

Wie möchten Sie sterben?
Schmerzfrei. Und zu einem Zeitpunkt, wo ich sagen kann, ich habe alles gesehen und erfahren im Leben.

Mit wem würden Sie gern im Lift stecken bleiben?
Mit Lionel Messi und Elon Musk.

Wofür sollte es Bussen geben?
Für Unpünktlichkeit. Ich würde dann auch ein paar kriegen.

Wie viel sind Sie wert – in Franken?
Da habe ich gegoogelt. Die Organe eines Menschen sind eine halbe Million Franken wert. Also sage ich eine halbe Million Franken.

Was machen Sie als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Ich bin am Handy. Keine gute Eigenschaft.

Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Den Tag, als ich letztes Jahr bei der EM Bronze geholt habe. Vielleicht kommt dieser Tag ja bald noch einmal.

Welche drei Gegenstände kommen mit auf eine einsame Insel?
Zwei gute Kollegen und Alkohol (lacht). Auf einer einsamen Insel hätten wir ja nicht viele Tage zum Weiterleben. Da könnten wir es schon mal krachen lassen.

Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit Schoggi. Und wenn es etwas Spezielles sein soll, dann mal mit Ferien. Ich liebe es zu reisen, wenn ich Zeit habe.

Sagen Sie mal Lukas Britschgi

«Im Februar bin ich Teil von «Art on Ice». Im Fokus steht für mich aber Olympia 2026.»

HO
Text: Nadine Gerber am 9. Januar 2024 - 16:56 Uhr