Die Schweizer Musikerin Kings Elliot (30) hat neue Musik am Start und präsentiert ihre EP «I'm not always sad, sometimes I'm angry». Der Titel des Werks ist zwar aus einem Witz auf der Bühne heraus entstanden, später merkte sie aber, dass er perfekt zu ihren Songs passt. Anja Gmür, wie Kings Elliot mit bürgerlichem Namen heisst, singt nämlich auf ihrem neuen Werk über Trauer und über Wut. In der Vergangenheit verarbeitete die 30-Jährige viele ihrer dunklen Gefühle musikalisch und thematisierte auch ihre psychischen Probleme. Mit dem Gefühl der Wut betritt sie nun ein neues Pflaster und zeigt sich erstarkt und kämpferisch. «Ich bin auch eine ‹Bad Bitch› und mache klar, wie man mit mir umzugehen hat», sagt sie im SI.Talk. Sie wolle nicht mehr nur in Trauer versinken, sondern für sich hinstehen, erklärt Kings Elliot ihr neues Ich.
Ihr Leben heute könnte sich nicht fundamentaler von früher unterscheiden. Die letzten neun Monate war sie in intensiver Therapie und hat gelernt, gegen ihre Psyche und ihre Borderline-Persönlichkeitsströung anzukämpfen. Dank der DBT-Therapie (auch dialektische Verhaltenstherapie genannt) ist sie nun immer mehr in der Lage, Dinge zu tun, die ihr zutiefst widerstreben – rauszugehen oder Leute zu treffen zum Beispiel. «Das ist wichtig, denn sonst hätte ich mich am Schluss komplett isoliert», erklärt Kings Elliot.
Immer wieder Beziehungen kaputt gemacht
Ohne Therapie gäbe es heute keine neue Musik von Kings Elliot. «Ich kann keine Musik machen, wenn es mir nicht gut geht», sagt sie. Ihre psychische Erkrankung hat aber auch einen starken Einfluss auf ihr Privatleben. «Weil ich Angst habe, verlassen zu werden, habe ich oft wichtige Menschen von mir weggestossen», erklärt sie. «So habe ich viele Beziehungen zerstört.»
Wie sich ihre Krankheit auf ihre Beziehung auswirkt, welche felligen Mitbewohner ihr in schlechten Momenten helfen und wie es ihr nach der Therapie geht – das und mehr erklärt Kings Elliot im aktuellen SI.Talk.