Für Loredana, 24, läuft es rund – zumindest beruflich. Gerade hat sie den MTV-Award als «Best Swiss Act» abgestaubt und sich gegen Grössen wie Stefanie Heinzmann, 30, und Faber, 26, durchgesetzt. In ihrem Privatleben sieht es etwas anders aus: Sie und ihr Partner Mozzik haben sich getrennt und die Betrugsvorwürfe sind noch längst nicht vom Tisch. In einem Interview mit «SRF Virus» hat die Rapperin nun zu diversen Punkten Stellung bezogen.
Vor einigen Wochen hat sich Loredana von ihrem Mann Mozzik getrennt. Nun ist sie alleinerziehende Mutter. Die beiden haben eine knapp einjährige Tochter, Hana. Das sei alles «nicht so schlimm», findet Loredana. «Ob mit Partner oder alleine ist fast dasselbe.» Die Kleine nehme sie auf alle Reisen mit, die länger als drei Tage dauern – inklusive einer Babysitterin. Mozzik werde zwar immer der Vater ihrer Tochter und damit Teil ihres Lebens bleiben, aber sie haben nur noch wegen Hana Kontakt.
Die ist die Schweiz. Obwohl sie in Deutschland unglaublich erfolgreich ist, reize sie ein Umzug ins Nachbarland überhaupt nicht. «Ich bin ein kompletter Schweiz-Fan», stellt Loredana klar. «Hier ist es sauber, die Leute sind nett und erledigen ihre Arbeit schneller als anderswo.» Loredana ist in Emmenbrücke LU aufgewachsen. Ein Dorf, das den Ruf als «Ghetto» hat – davon will Loredana allerdings nichts gespürt haben. Mit 18 zog sie nach Luzern und kürzlich nach Zürich. Mit Schweizer Musik hat die Rapperin allerdings wenig am Hut. Zwar kennt sie etwa Bligg und Baba Uslender, von Lo & Leduc und ihrem Hit «079» hat sie aber noch nie gehört.
«Ich hoffe, die Sache ist nächstes Jahr beendet», sagt Loredana. Mit der «Sache» meint sie den Prozess wegen Betrugs, Erpressung und Nötigung, der gegen sie im Gange ist. Loredana wird beschuldigt, einem Walliser Ehepaar 700'000 Franken abgenommen zu haben. Loredana bestreitet die Vorwürfe, es gilt die Unschuldsvermutung. «Wenn der Staatsanwalt nett ist, beendet er das irgendwann im März», hofft die 24-Jährige. Sie habe ein gutes Gefühl. Genauer will sie sich zum Prozess nicht äussern: «Ich habe meine Meinung dazu gesagt. Nun heisst es, abwarten und Tee trinken.»
«Je mehr ich erreicht habe, desto mehr wurde ich gehasst», stellt Loredana fest. Sie persönlich verstehe überhaupt nicht, wieso Menschen eine Person grundlos hassen können. Den Hass nimmt sich Loredana aber nicht zu Herzen: «Was andere denken, ist mir egal.» Egal sei auch, was sie sage: Irgendjemand werde es immer falsch verstehen.
Auf das Thema angesprochen, sagt Loredana: «Natürlich spielt Geld eine Rolle. Ohne Geld kommst du nicht weiter – vor allem in der Schweiz.» Für sie sei Geld vor allem darum wichtig, um etwas unternehmen zu können, wenn jemand in der Familie krank wird. «Es muss nicht immer das Auto sein, sondern auch eine Absicherung.» Sie lege 80 Prozent ihres Einkommens auf die Seite, um ihre Tochter abzusichern. Dazu, dass sie «egal was passiert, einen Weg finden kann». Und diesen finde man in der Schweiz nur mit Geld.
Gleichzeitig gibt Loredana zu, sehr gerne mit Geld zu prahlen. 1'000 Euro für ein Paar Schuhe sei für sie halt wirklich nicht viel, weil sie das zehnfache verdiene. Dass sie gerade während des Betrugs-Prozesses mit dieser Prahlerei wahnsinnig provoziert, kümmert Loredana wenig. «Das ist nicht mein Problem, darum provoziere ich weiter.» Es sei nicht ihr Ziel, dass die Menschen ein gutes Bild von ihr haben.