Sie kommentieren bei der «Rocky Horror Show» in Zürich das turbulente antibürgerliche Geschehen auf der Bühne. Wie kommts?
Nik Hartmann (52): Die Erzählerrolle ist ein absoluter Klassiker. Als man mich dafür anfragte, zögerte ich deshalb keine Sekunde mit einer Zusage. Ich liebe Musicals!
Man kennt Sie in Wanderklamotten, mit Bergschuhen und Rucksack. Im Kultmusical müssen Sie sich auf nackte Haut, High Heels und Strapse gefasst machen.
Ich weiss – trotzdem geht mit der Rolle für mich ein Traum in Erfüllung.
Aber der Publikumsliebling wie früher bei «SRF bi de Lüt» werden Sie nicht sein.
Dessen bin ich mir bewusst – für mich wirds eine neue Erfahrung.
Was wollten Sie als Kind gern werden?
Tierarzt oder Schreiner. Mein Grossvater hatte eine Schreinerei, der Duft von Holz erinnert mich noch heute an ihn.
Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Ereignisse haben mich noch nie verändert. Also nicht auf einen Schlag. Doch dank meinem Musikstudium an der Hochschule Luzern, das ich vor zwei Jahren in Angriff nahm, spüre ich eine neue Ausgeglichenheit.
Wie lautet Ihr Spitzname?
Mein Rufname Nik ist bereits ein Spitzname. Meine Mutter nennt mich hin und wieder Nikli.
Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Da gabs nur Sophie Marceau.
Wofür haben Sie zuletzt gebetet?
Dass meine Söhne spätabends oder frühmorgens heil nach Hause kommen.
Wann haben Sie zuletzt geweint?
Aus Trauer – da mag ich mich nicht erinnern. Vor Rührung weine ich oft. Gerade beim vergangenen «Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert» Anfang September brachten mich als Produzent des Formats Songinterpretationen immer wieder zum Heulen.
Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Auf der Strasse meinte ein Arbeiter zu mir, ich hätte einen schönen Bart.
Was sollte auf Ihrem Grabstein stehen?
Muss da noch etwas anderes drauf ausser den Lebensdaten?
Wie möchten Sie sterben?
Wenn alles aufgeräumt ist.
Auf wen waren Sie zuletzt eifersüchtig?
Das war ich schon lange nicht mehr. Und vorher wars auch nicht arg.
Wovon haben Sie zuletzt geträumt?
Von Dabu Bucher von Dabu Fantastic. Und der war noch viel grösser als im richtigen Leben.
Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Ich bin recht zufrieden, so wie ich bin.
Was denken andere über Sie, was vielleicht gar nicht stimmt?
Dass ich reich sei.
Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
Ich übe in jeder freien Minute Querflöte für mein Jazzstudium. Wenn alles gut läuft, mache ich in zwei Jahren den Bachelor.
Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?
Sympathischer.
Schon mal eine Therapie gemacht?
Ja, ich war schon beim Psychologen. Aber eine Therapie war das nicht.
Mit wem würden Sie gern im Lift stecken bleiben?
Mit einem Liftmonteur von Schindler.
Wie viel sind Sie wert – in Franken?
Diese Rechnung geht in meinem Werteverständnis nicht auf: Ein Mensch hat keinen monetären Wert.
Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Fürs Essen auswärts und Lebensmittel generell.
Welches ist Ihr Lieblingsspiel?
«Dog» – und da am liebsten die wunderschöne XL-Version der Institution Brändi aus Luzern.
Welche drei Gegenstände kommen mit auf eine einsame Insel?
Zeit und Gäste – und wenn es unbedingt ein Gegenstand oder ein Ding sein soll, dann halt die Waschmaschine.
Was machen Sie als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Meine Brille abziehen.
Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit Ruhe und Nichtstun.
Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Einen Sonntagnachmittag als Kind auf der Terrasse meiner Grosseltern – mit der ganzen Familie. Alle trinken Bier aus grossen Flaschen, und dazu gibt es Burehamme und Züpfe.
Haben Sie einen Tick?
Nö, nicht dass ich ihn spüren würde.