Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Vreni Schneider: Als ich jung war, die WM- und Olympiasiege. Später dann ganz klar die Geburt meiner beiden Söhne.
Was wären Sie als Kind gern geworden?
Floristin. Etwas mit Blumen. Oder Dekorateurin. Ich habe so gern gebastelt und dekoriert. Meine Mutter konnte wunderschöne Sträusse binden und hat es mir beigebracht.
Welches ist Ihr Lieblingsspiel?
Jassen. Früher haben wir als Familie viel gejasst oder auch «Znüniziehen» gespielt. Heute haben sich die Interessen meiner Söhne geändert, und ich jasse lieber auf dem Handy (lacht).
Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Für gute Skifahrerinnen und Skifahrer. Über meinem Bett hing ein Plakat mit der ganzen Mannschaft von Swiss-Ski. Ich wollte ebenfalls auf diesem Plakat sein. Nicht zuvorderst, nur einfach drauf. Ich habe mich nie getraut, gross zu träumen.
Was haben Sie für einen Spitznamen?
Vreni ist ja schon ein Spitzname. Ich wurde Verena getauft, nach meiner Grossmutter. Erst war ich das Vreneli, dann das Vreni. Wenn ich mich selbst motivieren musste, vor einem Rennen etwa, nannte ich mich Schneiderlein. Das sagte ich aber nur zu mir selbst.
Wofür haben Sie zuletzt gebetet?
Dafür, dass es meinen Söhnen und allen in der Familie gut geht.
Was sollte auf Ihrem Grabstein stehen?
Das sollen dann die Hinterbliebenen entscheiden. Ich gehe aber oft auf den Friedhof, es gibt schöne Grabsteine.
Auf wen waren Sie zuletzt eifersüchtig?
Wenn schon, bewundere ich jemanden dafür, was er erreicht hat. Und mir ist bewusst, dass ich an mir arbeiten kann, um etwas ebenso zu erreichen.
Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Ich putze zu viel (lacht). Sinnvoller wäre es, wenn ich einfach mal etwas entsorgen würde. Und ich habe beim Reden oft Gedankensprünge. Das kann manchmal verwirren.
Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Ich hatte ein Fotoshooting für eine Zeitschrift. Für diese Bilder habe ich wirklich viele Komplimente erhalten.
Wofür sollte es eine Busse geben?
Bitte nicht noch mehr Bussen. Ich bin für weniger Bussen.
Wofür geben Sie viel Geld aus?
Um den Kühlschrank zu füllen. Ich bin ständig am Einkaufen. Es macht mich glücklich, für meine drei Männer zu sorgen. Wir haben das Privileg, kaufen zu können, was wir möchten. Das ist schön, und ich mache es auch gern.
Welches sind Ihre liebsten Heldinnen und Helden?
Meine Vorfahren, meine Grosseltern, Eltern, Götti, Onkel und Tanten. Wir haben wirklich «usinnige» Vorfahren, so liebe Leute. Sie hatten nicht viel zum Leben und trotzdem anderen gegeben. Sehr eindrückliche Charaktere. Von ihnen kann ich sehr viel lernen.
Was mögen Sie gar nicht?
Ungerechtigkeit, Kriege, Leid und Armut.
Welches ist Ihr Lieblingsessen?
Pasta in allen Variationen. Salat. Und «Gschwellti» mit Käse, vor allem der Alpkäse hat es mir angetan.
Mit wem würden Sie gern im Lift stecken bleiben?
Mit meinem Vater würde ich sehr, sehr gern noch einmal reden.
Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?
Milch, Brot und Käse. Materiell gesehen vielleicht der Fernseher. Ich schaue sehr gern Skirennen oder verfolge auch andere Sportevents.
Was machen Sie als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Schnell die Sportnachrichten schauen. Manchmal schlafe ich auf dem Divan ein (lacht). Ich lasse den Tag in Gedanken Revue passieren und blicke auf die Pflichten des kommenden Tages. Das ist wirklich das Allerletzte vor dem Schlafen.
Wovon haben Sie zuletzt geträumt?
Ich kann mich nicht an meine Träume erinnern. Träumen hat auch mit Wünschen zu tun. Ich wünsche mir sicher, dass meine Liebsten gesund bleiben.
Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Es gab so viele schöne Tage in meinem Leben. So waren die WM- und Olympiasiege einmalige Erlebnisse. Für mich das Schönste waren die Momente mit meinen Eltern. Alles ist vergänglich, und es ist wichtig, dass man nach vorne schaut. Ich behalte diese Tage so in meinem Herzen, wie sie waren.