Am vergangenen Mittwoch begann für die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft mit dem Traininscamp in Bad Ragaz die Vorbereitung auf die Europameisterschaft. Am 12. Juni gilt es für die Nati zum ersten Mal ernst: An diesem Datum bestreitet sie mit dem Match gegen Wales in Baku ihr erstes Gruppenspiel.
Goalie Yann Sommer, 32, könnte dann aber aus einem ganz anderen Grund nervös sein: Er und seine Frau Alina erwarten ihr zweites Kind. Und der Geburtstermin ist Mitte Juni.
Ob er – falls das Baby tatsächlich während der EM zur Welt kommt – für die Geburt nach Hause fliegen wird, weiss Sommer noch nicht. Im Interview mit dem «SonntagsBlick» sagt er: «Das muss ich, wenn es so weit ist, mit dem Trainerstab besprechen.»
Bei seinem Nati- und Gladbach-Kollegen Breel Embolo, 24, war es vor drei Jahren an der WM in Russland möglich, dass er nach den Gruppenspielen für die Geburt seines ersten Kindes in die Schweiz reiste und dann pünktlich zum Achtelfinal wieder bei seiner Mannschaft war.
Aufgrund der Corona-Pandemie dürfte sich ein solches Unterfangen dieses Jahr schwieriger gestalten. Es gelten strenge Sicherheitsmassnahmen, um Ansteckungen zu verhindern. Weder Besuche von der Familie, noch Spaziergänge oder Ausflüge sind erlaubt. Gegenüber «SonntagsBlick» sagte der Schweizerische Fussballverband: «Wir klären zurzeit mit der Uefa ab, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um aus einer Bubble raus- und wieder reinzukommen.»
Yann Sommer hofft jedenfalls sehr, dass er dabei sein kann, wenn seine eineinhalb Jahre alte Tochter Mila ein Schwesterchen bekommt. Der Zürcher sagt: «Klar würde ich bei der Geburt gerne bei meiner Frau sein und ihr beistehen.» Er freue sich riesig auf seine zweite Tochter und findet: «Vater zu sein, ist eine wundervolle Aufgabe.»
Er verbringe viel Zeit mit seiner Familie und nehme sich bewusst Auszeiten vom Fussball, um mental frisch zu bleiben. Er glaubt auch, dass Mila schon realisiert, dass ihr Vater manchmal im TV zu sehen ist und sich darüber freut.
Yann wiederum freut sich besonders darüber, dass Mila jede Nacht durchschläft. Das sei «Weltklasse» und er sei sich bewusst, dass das nicht selbstverständlich ist. Er hoffe aber, dass Milas Schlafrhythmus genauso bleibt, wenn ihre Schwester auf der Welt ist.