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Liebe trotz Seitensprüngen

Jonny Fischer und sein Mann gehen sich fremd

Jonny Fischer und Ehemann Michi Angehrn haben auch Sex mit anderen Partnern. Doch nicht, weil sie unglücklich miteinander sind. Im Gegenteil. Aber wie geht das? Und warum machen sie das?

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Jonny Fischer, Michi Angehrn,

Jonny Fischer und Michi Angehrn führen keine klassische Beziehung.

ZVG

Für viele ist Treue und Vertrauen das höchste Gebot in einer Beziehung. Wird einer dem anderen untreu, ist das Vertrauen gebrochen – und die Beziehung häufig irreparabel zerstört. Aber muss Untreue immer gleich eine Liebe kaputt machen? Und wenn beide damit einverstanden sind – kann man dann wirklich von Untreue sprechen? Und wenn man seinem Partnerin oder seinem Partner fremdgeht – bedeutet das, dass man nicht mehr glücklich in der Beziehung ist?

Alle drei Fragen würde Jonny Fischer (44) vom Cabaret Divertimento wohl mit «Nein» beantworten. Im Podcast der Aargauer Zeitung «Wahrheit, Wein und Eisenring» mit Yvonne Eisenring spricht der Komiker darüber, wie sein Ehemann Michi Angehrn und er mit Seitensprüngen umgehen. Seit zehn Jahren sind die beiden glücklich miteinander, 2016 folgte die Eheschliessung auf dem Standesamt. Aber Jonny teilt nicht nur mit Michi das Bett – und der auch nicht.

«Ich finde den Begriff Horror», sagt Jonny Fischer auf Yvonne Eisenrings Frage, ob das Paar eine offene Beziehung führen würde und antworte deshalb mit «Nein.» Per Definition stellt sich dann aber heraus, dass Jonny und Michi aber tatsächlich nicht exklusiv miteinander sind. Es sei ein mühsames Thema gewesen, sie hätten immer wieder darauf herumgekaut, aber «ab dem Moment, ab dem wir gesagt haben: ‹Du kannst› war der Reiz irgendwie weg.» Es habe zwar dann schon ein oder zwei Situationen gegeben, aber Seitensprünge würden Jonny Fischer und sein Mann als Erlebnis ansehen. «Mein Mann soll doch mein bester Freund sein und wenn ich etwas erlebe, dann möchte ich das doch auch mit ihm teilen und ihm erzählen.»

«Seitensprünge sind doch komisch»

Einen Seitensprung an sich empfindet Jonny Fischer stets als «komisch», also im Sinne von witzig, wie er sagt. «Man klingelt und man kennt sich nicht und dann muss man wieder gehen – das ist doch doof! Aber es ist doch total lustig – ich möchte das doch teilen können», erklärt der Komiker.

Seine heterosexuellen Freunde würden die Sache mit den Seitensprüngen etwas anders sehen. Manche würden sagen «Das kannst du doch nicht machen», andere Reaktionen seien «Ich würde auch gern, aber meine Frau will ja nicht», erzählt Jonny Fischer im Podcast. 

«Warum meinst du, haben Homosexuelle einen entspannteren Umgang mit dem Thema?», fragt Yvonne Eisenring. Darauf hat der 44-Jährige keine Antwort, hat aber das Gefühl, dass Gays häufig von Anfang an beim Daten schon entspannter sind als Heterosexuelle. Eisenrings Theorie dazu: «Als heterosexueller Mensch bist du von Anfang an in einem Konstrukt drin, das von der Gesellschaft vorgegeben ist. Als homosexuelle Person nimmt man aber von vornherein eine andere Abzweigung und entspricht nicht der gesellschaftlichen Norm.» Dadurch sei man vielleicht direkt etwas freier mit gewissen Themen. «Das könnte tatsächlich stimmen», bestätigt Jonny Fischer. 

Homosexuelle und Vorurteile 

Jonny Fischer erzählt weiter, dass er auch bemerkt habe, dass die Vorurteile ganz andere seien. «Alle denken, dass jeder Schwule quer durch die Weltgeschichte bumst. Das ist aber überhaupt nicht so.» Er selbst habe auch Freunde, die schon seit Jahrzehnten zusammen seien und sich von Anfang an treu geblieben sind. Da frage er sich aber manchmal: «Wie kannst du das?»

Dass der Komiker und sein Ehemann aber trotz, oder vielleicht gerade wegen der Seitensprünge immer noch glücklich miteinander sind, beweisen sie regelmässig mit verliebten Schnappschüssen auf Instagram. Warum man aber glücklicher Beziehung fremd geht, erklärt Sexualtherapeutin Dania Schiftan im Interview, welches ihr hier nachlesen könnt.

Jonny Fischer im SI.Talk

«Dass Manu beliebter ist, konnte ich nicht ertragen»

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Seit 19 Jahren bringt Jonny Fischer vom Cabaret Divertimento die Schweiz zum Lachen – dabei war der 41-Jährige jahrelang ein tieftrauriger Komiker. Im SI.Talk erzählt der Zuger offen von seinem Alkohol- und Einsamkeits-Problem, seiner Kindheit als «Sektenbueb», dem Kampf gegen seine Homosexualität und dem Streit mit seinem Bühnenpartner Manu Burkart. Sina Albisetti
Von san am 17. November 2023 - 11:51 Uhr