Was ist Ihr Traum?
Seit Langem ist es mein Wunsch, mit meiner Kunst so viele Menschen wie nur möglich zu erreichen. Dabei könnte ich mir vorstellen, auch über die Landesgrenzen hinaus zu gehen und im gesamten deutschsprachigen Raum auf der Bühne zu stehen. Wenn ich schon dabei bin, mir Luftschlösser zu bauen, wäre ein eigenes Netflix-Special toll.
Worauf sind Sie stolz?
Es bereitet mir Mühe, stolz auf mich zu sein. Gleichzeitig weiss ich, dass ich das sein kann. So auch auf mein erstes Soloprogramm, das von meinem Leben handelt und beim Publikum super ankommt, was mich auf einer kognitiven Ebene wiederum doch stolz macht. Verwirrend, ich weiss.
Was motiviert Sie?
Mein Papi, der verstarb, als ich sechs Jahre alt war. Er war Theaterregisseur und mit der Bühne verbunden. Heute kann ich etwas weiterleben, wofür er gebrannt hat. Das ist mein Ansporn. Gleichzeitig verbindet es mich auf eine besondere Art mit ihm.
Was bremst Sie aus?
Selbstzweifel. Ich bin mit intensivem Leistungsdruck aufgewachsen. Nur wenn ich die Beste bin, bin ich gut genug. Weil ich noch heute meinen eigenen Massstäben nicht gerecht werde, bremse ich mich selbst aus. Darüber hinaus leide ich unter einer Panikstörung, was in meinem Beruf eher suboptimal ist und mich selbst zu meiner grössten Gegnerin macht. Ich arbeite aber an mir und bin seit vier Jahren erfolgreich in Behandlung.
Was bereuen Sie?
Wegen des Leistungsdrucks habe ich in meiner Jugend oft geellbögelt und so ungewollt Menschen in meinem Umfeld verletzt. Das tut mir leid.
Was macht Sie aussergewöhnlich?
Ich kann viele verschiedene Menschen verstehen, weshalb diese sich in mir wiedererkennen und sich mit meiner Geschichte identifizieren können. Um es bildlich darzustellen: Ich bin ländlich aufgewachsen und kenne diese politische Fraktion, habe Eltern aus der Kunstszene, die die linke Bubble abdecken. Zudem habe ich mit Menschen aus verschiedensten Kulturkreisen Basketball gespielt, wodurch ich auch deren Perspektive kennenlernte.