Schock für die Ehefrau von Köbi Kuhn, 75: Jadwiga Kuhn, 63, erhielt Todesdrohungen – vom eigenen Sohn! «Ich bringe euch alle um und gehe in die Kiste, ich schwöre», wütete der 43-Jährige laut einem Bericht des «Blick» per Whatsapp.
Die Nachricht stammt vom 17. November 2018 und richtete sich nebst Jadwiga Kuhn auch gegen deren beiden Töchter aus einer früheren Ehe. Grund für die Drohung: Der ebenfalls im Kanton Zürich wohnende polnische IV-Rentner wollte einen Erb-Vorbezug erpressen. «Ich will sofort eine Vorauszahlung aus der Erbschaft, die mich erwartet», schrieb der Jadwiga-Sohn.
Er warnte seine Mutter, die Polizei einzuschalten, ansonsten hätte eine der Tochter «ein Loch im Kopf». Zudem schüchterte er Kuhns Gattin damit ein, bereits eine «Equipe in Polen» aufgeboten zu haben. Angst wollte er auch mit vier Links zu Videos und Bildern mit Gewaltdarstellungen verbreiten, wie es in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft heisst. Darunter befand sich demnach eine Dokumentation über den norwegischen rechtsextremen Massenmörder Anders Breivik, 40, der vor acht Jahren 77 Menschen tötete.
Nachrichten, die ihre Wirkung offenbar nicht verfehlten: Sowohl Jadwiga Kuhn als auch ihre Töchter hätten sich riesige Sorgen gemacht, der Sohn könne seine Drohungen in die Tat umsetzen.
Die Staatsanwaltschaft beantragt, den Beschuldigten «wegen Drohung und Hinderung einer Amtshandlung» mit fünf Monaten Gefängnis zu bestrafen. Ausserdem muss er eine frühere bedingte Strafe von 28 Monaten vollständig absitzen.
Bei seiner Verhaftung drei Tage nach dem Absetzen der Nachrichten wurde der Sohn von Jadwiga Kuhn in seiner Wohnung verhaftet. Er habe sich aber heftig gewehrt und gegen die Wohnungstüre gestemmt, um seine Festnahme zu verhindern, heisst es. Das gelang nicht.
Der Prozess findet am 27. September vor dem Bezirksgericht im zürcherischen Dietikon statt. Die bedrohte Ehefrau von Ex-Nati-Trainer Kuhn wollte sich auf Anfrage der Zeitung nicht äussern.