In der Schweiz sind die Narren los! Quasi im ganzen Land fliegt derzeit Konfetti durch die Luft, Guggen machen Krach oder Musik – je nachdem, wie man es empfindet – und Klein und Gross schmeissen sich in kreative Kostüme. Fasnacht ist ein Brauch, der quer durch alle Gesellschaftsschichten Anhänger hat. Das zeigt sich exemplarisch am Beispiel der neu gewählten SP-Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider, die im Jura den Carimentran – so heisst die Fasnacht im Jura – besuchte und sich auf Twitter begeistert zeigt. «Es gibt keine grosse oder kleine Fasnacht, sondern einfach nur eine wunderbare Tradition, welche die gesamte Schweiz und alle Sprachregionen inspiriert», schreibt sie. Dazu postet sie Fotos von ihrem Besuch, verkleidet hat sich die neue Bundesrätin jedoch nicht.
Luzern feiert am längsten
Auch wenn Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider betont, dass es bei der Fasnacht nicht um gross oder klein gehe, gibt es bei den närrischen Schweizer Veranstaltungen doch gewichtige Unterschiede. Während in Zürich die Fasnacht eher stiefmütterlich behandelt wird und relativ wenig Anhänger hat, feiert man in Luzern fast zwei Wochen lang. Der Andrang war dieses Jahr riesig und der Nachholbedarf nach Corona wohl ebenfalls. Laut der Nachrichtenagentur Keystone-SDA strömten am Rüdigen-Samstag 60'000 Menschen in die Stadt. Unter ihnen Musiker Kunz (37), seines Zeichens gebürtiger Luzerner, der sich dieses Jahr für ein Piratenkostüm entschied. Besonders erwähnenswert ist sein übergrosser Nasenring, der bei seinen Fans gut ankommt.
Lange Tradition in Solothurn
Bei schönstem Wetter machten sich Moderatorin Sandra Boner (48) und ihre Söhne Nelson und Miles auf, den Fasnachtsumzug in Solothurn zu besuchen. Die Fasnacht hat in Bonders Heimatstadt eine lange Tradition und wird schon seit dem 15. Jahrhundert gefeiert. Die Meteo-Frau ist ein riesiger Fan der 5. Jahreszeit und scheut dafür auch das frühe Aufstehen nicht. Letztes Jahr schmiss sie sich mit ihren Kindern in traditionelle Chessler-Gewänder und war bereits schon um vier Uhr morgens auf den Beinen. Dieses Jahr durfte etwas länger geschlafen werden und auch die Kostüme waren ein wenig moderner. Mit farbigen Perücken und viel Schminke im Gesicht zog die «Putzequipe», wie Sandra Boner auf Instagram schreibt, an den Umzug. Das Motto ihres Kostüms erschliesst sich nicht allen Followern und ein Fan sieht in der Aufmachung eher ein Raver-Outfit. Spass hatte die Familie aber so oder so.
An der Tessiner-Fasnacht huldigt man dem König
In Bellinzona, dem Heimatort von Christa Rigozzi (39), heisst die Fasnacht Rabadan und wird nach dem römischen Ritus gefeiert. Der Name kommt daher, weil die Feierlichkeiten am Donnerstag mit der Übergabe des Stadtschlüssels an König Rabadan starten. Ganze sechs Tage lang dauert der Spass. Zumindest an einem Tag waren Christa Rigozzi und ihre Zwillingsmädchen Alissa und Zoe mit von der Partie und die Kleinen kostümierten sich ganz zeitgemäss als Wednesday Addams aus der Netflix-Kultserie «Wednesday». Gruselig süss!