Schaulaufen (und -singen) gestern Abend in der Zuger Bossard Arena: Alle, die in der Schweizer Musikszene Rang und Namen haben, schritten am 25. Mai 2022 in Zug über den roten Teppich der 15. Swiss Music Awards. Am Ende des Abends brillierte allerdings eine junge Frau, die zuvor nur wenige kannten: Die 19-jährige Newcomerin Joya Marleen gewann gleich in drei Kategorien des Abends: Die St. Gallerin ist nicht nur «Best Female Act», sie liefert auch den «Best Hit» und ist das «SRF 3 Best Talent» 2022.
«So crazy, mann», sagte Joya Marleen in ihrer Dankesrede ausser Atem. «Ich fühle mich enorm geehrt. Absolut krass, was da heute passiert ist.» Am Mittwochmorgen hatte die Pop-Entdeckung aus dem Kanton St. Gallen noch Maturaprüfung. Am selben Abend stemmt die Newcomerin des Jahres nun gleich drei der gegehrten Beton-Klötze in die Luft. Im Frühling 2020 war Joya Marleen mit ihrem Song «Nightmare» durchgestartet - jetzt wurde sie für den Song belohnt.
Nach abgeschlossener Matura könne sich die 19-Jährige ab dem kommenden Sommer nun endlich noch mehr der Musik widmen, sagt Joya Marleen strahlend. «Ich freue mich so fest.»
Der zweite grosse Gewinner des Abends ist Mundartsänger Kunz (36). Er lieferte für die Swiss Music Awards 2022 nicht nur das «Best Album», sondern wurde auch als «Best Male Act» gekürt. Im Gewinnen dieser Preise hat der Luzerner Erfahrung: Bereits an den SMA's 2018 hat er in genau diesen Kategorien abgeräumt. «Ich fühle mich geehrt und es ist eine Anerkennung für jahrelange Anstrengungen», freut sich Marco Kunz.
Diese Songs berühren Kunz, Melanie Oesch & Co.
In der Kategorie «Best Act Romandie» räumte Danitsa (27) ab. Auch für die Genfer Soul-Sängerin und Produzentin ist es nicht der erste Preis: Bereits 2018 hat sie an den Swiss Music Awards einen Award gewonnen.
An den diesjährigen Swiss Music Awards schmerzlich vermisst wurde Endo Anaconda (†66). Der im Februar 2022 verstorbene Frontmann der Berner Band «Stiller Has» erhielt posthum den «Tribute Award».
In einem der Einspielern sagte der Künstler, er habe stets Musik gemacht, «damit sich die Menschen nicht noch kränker fühlen als sie eh schon sind». Die zentralen Themen in seinen Texten waren die Liebe und der Tod. «Alles andere ist nicht interessant», sagte der Berner zu Lebzeiten.
Schweiz:
- Best Female Act: Joya Marleen
- Best Male Act: Kunz
- Best Group: Brandao Faber Hunger
- Best Crushing Newcomer: Zian
- SRF 3 Best Talent: Joya Marleen
- Best Act Romanie: Danitsa
- Best Album: Kunz
- Artist Award: Mnevis
- Tribute Award: Endo Anaconda
- Best Hit: Joya Marleen mit «Nightmare»
International:
- Best Solo Act: Ed Sheeran
- Best Group: Imagine Dragons
- Best Breaking Act: Olivia Rodrigo
- Best Hit: Nathan Evans, 220 KID & Billen Ted «Wellerman»