Linda, was kommt dir als Erstes in den Sinn, wenn du an die Besteigung des Matterhorns zurückdenkst?
Obwohl es wahnsinnig lange her ist, erinnere mich noch sehr gut an das verrückte Abenteuer. Ich habe mein neunjähriges Jubiläum vor wenigen Tagen gefeiert, ich denke jedes Jahr daran zurück. Ich schaue mir auch immer wieder die SRF-Doku und den Bericht in der «Schweizer Illustrierten» darüber an, ich bekomme jedes Mal wieder Gänsehaut. Die überwältigenden Glücksgefühle, wenn man ein Jahr lang auf dieses Ziel hin trainiert hat und dann oben ankommt, werde ich nie vergessen.
Würdest du es wieder tun?
Unbedingt. In jenem Jahr habe ich wahnsinnig viel gelernt, was für mich als Sängerin im Showbusiness wertvoll ist: Das Ziel, den Traum, ganz klar vor Augen haben und Schritt für Schritt vorwärtsgehen. Dann kann ich alles erreichen. Den inneren Schweinehund überwinden, an sich glauben. Da ich aber schon da oben gewesen bin, würde ich es nicht mehr machen, denn ich glaube, diese Gefühle kann ich nicht mehr toppen. Das soll für mich einmalig bleiben.
Du hast ein Jahr lang für die Besteigung des Matterhorns trainiert. Wie sah dein Fitnessprogramm danach aus?
Während der Vorbereitung ging ich drei Mal in der Woche eine Stunde joggen, ich habe viel Klettertraining in der Halle und auch draussen am Berg absolviert, inklusive Übernachtungen in der SAC-Hütte. Denn auch das Höhentraining durfte nicht fehlen. Ich hatte danach wieder einen Gang zurückgeschaltet und machte fortan mein ganz normales Training wie vor dem Abenteuer weiter, das heisst zwei bis drei Mal in der Woche Fitness, Velofahren oder Joggen.
Wie hast du die Zeit verbracht, die du plötzlich nicht mehr ins Training investieren musstest?
Ich widmete mich wieder voll meiner Schlagerkarriere und nahm die Erfahrung von der Besteigung mit. Ich erlebte viele Highlights, zum Beispiel meine drei Alben, die ich 2014, 2015 und 2018 produzierte. Oder die grossen TV-Shows, an denen ich teilnahm: «Schlagerboom», «Das Adventsfest der 100.000 Lichter» oder Florian Silbereisens Tournee in Deutschland «Die grosse Schlagerparty XXL».
Planst du ein noch grösseres Abenteuer als das Matterhorn?
Ich bestieg das Matterhorn mit meiner besten Freundin Lorena. Als wir uns dieses Jahr wieder zum Jubiläum gegenseitig gratulierten, warfen wir in die Runde, wir könnten ja zum Zehnjährigen nächstes Jahr irgendeine Tour planen. Das muss aber nicht noch höher oder noch bekannter als das Matterhorn sein. Das soll dann einfach etwas sein, um unsere Freundschaft zu feiern. Das Matterhorn bleibt wortwörtlich der Gipfel meiner Bergsteigerinnenkarriere.
Was möchtest du Beatrice Egli als Gipfel-Kollegin sagen?
Ich gratuliere ihre natürlich ganz ganz herzlich zum Erfolg, dass sie drangeblieben ist, dass sie daran geglaubt hat. Ihre Emotionen kann ich genau nachvollziehen. Sie ist eine absolute Powerfrau. Schön, dass wir neben der Liebe zum Schlager eine weitere Gemeinsamkeit haben! Ich freue mich darauf, wenn ich sie bald wieder an einem Event sehe und wir darüber plaudern können. Ich bin gespannt darauf, was sie zu erzählen hat.
Was rätst du ihr, damit sie nach dem Erreichen ihres grossen Ziels nicht in ein emotionales Loch fällt?
Ich empfand danach kein emotionales Loch, im Gegenteil. Nach einem solchen Abenteuer ist man total beflügelt und voller Energie. Das wird bei ihr jetzt auch so sein.
Den Bericht über Linda Fähs Matterhorn-Besteigung lest ihr hier.