Es ist ein Thema, über das man hierzulande nur ungern spricht: das Einkommen. Denn für gewöhnlich sind die Löhne in der Schweiz ein gut gehütetes Geheimnis. Dennoch, oder gerade deswegen, ist das Interesse daran, was denn andere in ihrem Job so verdienen, gross. Jemand, der kein Geheimnis um sein Salär macht, ist «Schweiz aktuell»-Moderatorin Oceana Galmarini (29).
In der «Weltwoche» zeigt sich die Bündnerin offen und verrät der Wochenzeitung, dass sie «im letzten Monat netto 6'020.40 Franken verdient» habe. Dies mit einem 80-Prozent-Pensum, sowohl vor der Kamera als Moderatorin als auch als Redaktorin hinter den Kulissen. Mehr Details gibt sie nicht zu ihrem Einkommen an, macht aber klar spürbar, dass ihr Lohntransparenz am Herzen liegt.
«Ich möchte mich gleich selbst an mein Wort halten»
«In der Schweiz spricht man selten über den Lohn, manchmal nicht einmal unter Freunden. Tabuthemen sind nie gut. Oft haben Leute Angst, sie werden verurteilt. Mir ist Lohntransparenz wichtig und ich möchte mich gleich selbst an mein Wort halten», sagt die Journalistin dem «Blick».
Galmarini ist nicht die Einzige beim SRF, die öffentlich macht, was sie verdient. Im Jahr 2018 verriet Sandro Brotz (53) vor laufender Kamera sein Gehalt. Als «Rundschau»-Moderator und stellvertretender Redaktionsleiter würde er rund 130'000 Franken Einkommen haben, so Brotz. Allerdings hatte der heutige «Arena»-Moderator nicht ganz so spontan ausgepackt. Anlass zur Transparenz gab ihm ein Beitrag zu «Millionen-Löhne der Chefärzte». Um seinen damaligen Studiogast Thomas Hillermann, ehemaliger Chefarzt Anästhesie am Spital Uster, heute Chefarzt am Spital Bülach, in Zugzwang zu bringen, konfrontierte Brotz ihn mit seinem eigenen Gehalt.
Auch andere SRF-Aushängeschilder sprachen über ihren Lohn
Nach der Sendung gab Brotz denn auch die Gründe für seine Offenheit an. «Weil ich von meinen Interviewgästen oft Transparenz einfordere, aber auch selber bereit sein muss, diese herzustellen», schrieb er auf Facebook. Zudem würden immer wieder, mitunter abenteuerliche Vorstellungen bezüglich SRF-Löhnen herumgeistern, so der Journalist. Bei privaten Medien sei sein Gehalt rund ein Drittel höher gewesen. Er könne aber dazu stehen, gut zu verdienen, Geld sei allerdings nie sein Antrieb gewesen, Journalismus zu machen.
Und auch zwei weitere SRF-Aushängeschilder sprachen schon offen über ihr Einkommen. So erklärte Ex-«Tagesschau»-Mann Franz Fischlin, dass er in einem 80-Prozent-Pensum rund 100'000 Franken verdiene. Und Wirtschaftsjournalist Reto Lipp, der von 2007 bis 2021 das Wirtschaftsmagazin «Eco» auf SRF 1 und seit August 2021 das wöchentliche Nachfolgeformat «Eco Talk» moderiert, deklarierte 2012 seinen Verdienst mit 120'000 Franken.