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PROMIS IN DER CORONA-RISIKOGRUPPE

Maja Brunner macht noch so viel wie möglich selber

Sie gibt es kaum ohne ein Lächeln im Gesicht: Schlagersängerin Maja Brunner. Doch die News rund um das Coronavirus und die Tatsache, dass die 68-Jährige zur Risikogruppe gehört, stimmen auch sie manchmal nachdenklich. Was ihr dennoch hilft, erzählt Brunner im Interview mit schweizer-illustrierte.ch.

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Maja Brunner

Schlagersängerin Maja Brunner hilft ihr Humor, mit der Coronakrise umzugehen.

ZVG

Maja Brunner, sie gehören ja der Corona-Risikogruppe an. Wie schützen Sie sich vor einer Infektion?
Ich folge den Anordnungen des Bundesrates und bleibe mit kleinen Ausnahmen zu Hause. Da ich bis zum 1. März 2020 vier Monate lang fast allabendlich auf der Theaterbühne stehen durfte, fällt mir die Zurückgezogenheit im Moment noch nicht schwer. Weiter befolge ich konsequent die Hygiene- und Abstandsvorschriften wenn ich ausser Haus bin

Wie verbringen Sie aktuell Ihr Zeit?
Ich habe einiges an administrativen Pendenzen aufzuarbeiten. Und jetzt ist die beste Gelegenheit mit altem Kram aufzuräumen. Mein Büro quillt über von alten Dokumenten, die ich – wer weiss warum – aufbewahrt habe. Mein Abstellraum ist voll von Dingen, «die man vielleicht noch mal brauchen kann“ – weg damit. Ich bestelle mir für nächste Woche eine kleine Mulde! Dann höre ich bereits Weihnachtsmusik und bereite das Programm für unsere Weihnachtskonzerte, die ab November 2020 geplant sind, vor. In der festen Hoffnung natürlich, dass diese stattfinden können. Weiter habe ich noch kurz vor dem Lockdown Farbe gekauft fürs Schlafzimmer. Also vorläufig geht mir die Arbeit nicht aus.

Wie gehen Sie mit den News rund um Corona um?
Die ersten zwei Wochen nach dem Lockdown habe ich mir so ziemlich alles angeschaut, im In- und Ausland. Inzwischen beschränke ich mich auf die tägliche Hauptausgabe der Tagesschau und die Pressekonferenzen des Bundes. Dann z.B. letzten Dienstagabend den Kassensturz und den Club. Da konnte ich wertvolle Infos für selbständig Erwerbende erfahren. In unserem Bereich wurden ja viele Auftritte abgesagt und mir wurde auch ein grosser Event mit 20 Auftritten im Juni/Juli bereits abgesagt.

Carlo Brunner und Schwester Maja bei Gesangsprobe 1987   (Photo by Bruno Torricelli/RDB/ullstein bild via Getty Images)

Carlo Brunner und Schwester Maja bei Gesangsproben im Jahr 1987.

ullstein bild via Getty Images

Haben Sie sich vollständig isoliert und wie geht es Ihnen damit?
Die möglichen Einkäufe mache ich selber, mit allen notwendigen Vorsichtsmassnahmen. Dann geh ich auch spazieren an Orten, die nicht überlaufen sind. Alleine oder zu zweit mit dem nötigen Abstand.

Wie halten Sie Kontakt zu Ihrer Familie?
Mit meinem Bruder war ich schon spazieren. Und sonst per Telefon, aber dafür öfter und ausgiebiger als auch schon. Wir versuchen, uns gegenseitig aufzubauen und nicht alles Negative nochmals durchzukauen. Da kommt uns eine angeborene positive Lebenseinstellung und unser Humor sehr zugute, wir können trotz allem viel zusammen lachen.

Gibt es Dinge oder Menschen, die sie besonders vermissen?
Natürlich den physischen und direkten Kontakt zu meiner Familie und engen Freunden. Und ganz stark den direkten Kontakt zu den kleinen Kindern meiner Nichte und meinen Freunden, die seit 10 Jahren ein grosser und wichtiger Teil in meinem Leben sind. Es ist auch schwierig, den Kleineren klarzumachen, warum ich sie plötzlich nicht mehr besuchen kann.

Was hat Ihnen in den letzten Wochen besonders viel Freude bereitet?
Ich lebe auf dem Land und da erlebe ich die Solidarität und gegenseitige Hilfe sehr stark. In den Läden und auf dem Spaziergang grüssen mich oder grüsse ich auch fremde Menschen, man wünscht sich Gesundheit und einen schönen Tag. Die Italiener auf den Balkonen. Musik ist und bleibt ein Zaubermittel für Freude, Hoffnung und Verbundenheit. Das schöne Wetter ist ein Segen. Für alle, die einen Garten haben, für alle, die eine Terrasse oder einen Balkon haben und für alle, die ein Fenster haben, das sie aufmachen und in einen blauen Himmel schauen können.

Berit-Silja Gründlers
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Von Berit-Silja Gründlers am 11. April 2020 - 06:09 Uhr