Linda und Gölä, wie geht es euch aktuell?
Gölä: Super! Mich störte nur, dass es wieder schneite wie «e Mohre»! Sonst habe ich den Vorteil, dass ich kein normaler Künstler, beziehungsweise gar kein Künstler bin. Ich habe genug zu tun, gäng Arbeit.
Linda Fäh: Mir gehts aktuell auch gut, denn wir haben entschieden, dass wir diesen Freitag endlich wieder eine neue Single herausgeben – so laufen aktuell viele Interviews und es ist etwas los.
Was könnt ihr gerade heldenhaft meistern, was weniger?
Linda Fäh: Das hat auch mit meinem neuen Lied «Ringe anprobiern» zu tun. Mein neuer Musikproduzent Rudi, mit dem ich seit vergangenem Jahr viele Ideen und Geschichten geplant hatte, wurde vor einem Monat aus dem Leben gerissen. Da wollte ich das Lied zuerst gar nicht mehr singen. Doch nun habe ich entschieden, das für ihn und wegen ihm doch zu tun.
Gölä: Ich glaube persönlich nicht, dass ich irgendwas heldenhaft kann. Und aktuell ist jeder im gleichen Seich. Ich kann daher nicht mehr als dankbar für alles sein.
Ihr tretet beide in der Show «Stars & Heldä» von Das Zelt auf. Wer sind konkret eure Helden in dieser aktuellen, aussergewöhnlichen Situation?
Gölä: Heldä ist ein grosser Begriff! Ich finde Helden sind allgemein im Leben wichtig. Und für mich sind es meistens jene, von denen man nie redet. Jene, die im Alltag all die «Schissjobs» machen und all diejenigen, die Leute pflegen helfen.
Linda Fäh: Ich würde sagen Helden sind die, die seit einem Jahr verzichten, geduldig und stark sein müssen. Vielen wurde das, was sie sich aufgebaut haben, ihre Leidenschaft, weggenommen – in der Gastro-, Kultur- und all den anderen Branchen. Sie halten durch, bleiben stark und kämpfen. Aber auch die, die aktuell im Dauereinsatz sind. Kurz gesagt: all diejenigen, die extrem betroffen sind in die eine oder andere Richtung.
«Was Linda und ich gut können, ist die Menschen ihre Sörgeli vergessen lassen»
Wieso ist es Euch ein Anliegen auf die «Stars & Heldä» aufmerksam zu machen?
Gölä: Weil die einfachste, unbedeutendste Person ein Held und Vorbild für die Menschheit sein kann, nicht nur jene, die in den Medien stattfinden. Sogenannte 08/15-Menschen tun viele heldenhafte Dinge, engagieren sich sozial. Was Linda und ich gut können, ist die Menschen ihre «Sörgeli» vergessen lassen.
Linda Fäh: Die «Stars» brauchts, damit es geschaut wird. Und es ist eine schöne Rolle für uns, auf die Helden aufmerksam zu machen und sie mit unserer Musik zu feiern. Es ist immer wieder wichtig wahrzunehmen, dass es Leute gibt, die extreme Schicksale erlebt haben und diese auch meistern. Ich bin Patin von Blind-Jogging – zwei Menschen, die in unterschiedlichen Phasen einen Tiefschlag erlebt haben. In ihrem individuellen Tief konnten sie sich gegenseitig helfen und sind Freunde geworden.
Gölä: Es zeigt einmal mehr; wenns einem gut geht, hat man Glück im Leben.
Wer sind seit jeher eure ganz persönlichen Helden?
Linda Fäh: Meine Heldinnen sind definitiv mein Mami und mein Grosmami, zwei starke Frauen, die immer für die Liebe einstehen. Das finde ich stark. Mein Grosmami hat mit 96 Jahren Corona überlebt, hat an sich geglaubt und nicht aufgegeben, das ist für mich heldenhaft.
Gölä: Musikalisch existieren bei mir abartig viele Helden, hunderte! Percy Sledge ist einer, oder eigentlich der Ursprung all meiner Helden. Gospel und Soul, die Musik, die ich so liebe, brachte Welthits hervor, die so leidend sind. Denn die Leute kennen mehr Leid als Glück und können sich mehr damit identifizieren. Und Helden gibts für mich auch in der Wissenschaft. Elon Musk ist ein Pionier, ein Visionär. Er schickt Raketen in die Luft!
«Stars & Heldä», Samstag, 27. März, 18 Uhr, Sat.1 Schweiz.