Eine frühere Kollegin bringt den Chansonnier dazu, wieder in den ursprünglich erlernten Beruf reinzuschnuppern. An einem seiner Konzerte sagt sie salopp: «Falls du mal einen Job brauchst – jederzeit.» Zunächst fand er das frech. Nach der Schulzeit hatte von der Heide, 48, eine vierjährige Ausbildung zum diplomierten Pflegefachmann an der Krankenpflegeschule Winterthur absolviert. Danach startet er als Sänger durch.
Als 2018 in einem Pflegeheim am Zürichsee ein Teilzeitjob lockt, ist er zur Stelle. Mit Beginn des Corona-Lockdowns im vergangenen März stockt Michael sein Pensum auf – arbeitet drei Monate Vollzeit. Angst vor einer Ansteckung mit Covid-19 habe er in dieser Zeit nie gehabt, sagt von der Heide. «Ich trug von Anfang an jeweils Schutzmaske, wusste, wie wichtig es ist, Hände zu waschen und sie zu desinfizieren.»
Ein eher beklemmendes Gefühl habe er hingegen verspürt, wenn er auf dem Weg von oder zur Arbeit jeweils mutterseelenallein im Zugabteil gesessen sei. Unterdessen hat der Sänger sein Pensum wieder etwas reduziert, arbeitet 40 Prozent vorwiegend im Nachtdienst. «Ich schob früher schon gern Nachtschichten. Wir Musiker sind ja eher Nachtmenschen.»
Erfahrt morgen, wem Anna Känzig etwas beibringen will.
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