«Als Kind wurde ich Gäme gerufen»

Michel Gammenthaler, welches ist Ihr Lieblingsspiel?
«Quarto» – ein Brettspiel für zwei Personen, das fünf bis zehn Minuten pro Runde dauert.

Haben Sie schon einmal eine Therapie gemacht?
Selbstverständlich.

Was wären Sie als Kind gern geworden?
Das, was ich heute bin. Und das finde ich ziemlich nett vom Leben.

Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Für Meitli aus meiner Schulklasse, die aber wechselten.

Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Meine Lebenspartnerin Andrea getroffen zu haben. Ich hätte nie gedacht, so oft und ununterbrochen mit derselben Person zusammensein zu können – und das auch noch toll zu finden.

Auf wen waren Sie zuletzteifersüchtig?
Auf unseren Hund Norris, weil er viel mehr schlafen kann als ich.

Haben Sie einen Spitznamen?
Eine der grossen Errungenschaften des Erwachsenwerdens ist, dass man Spitznamen loswird. Als Kind wurde ich Gäme gerufen.

Wofür haben Sie zuletzt gebetet?
Ich bin zwar ein entschiedener Atheist, aber es gab einen Moment, da war nicht klar, ob mein zweiter Sohn gesund zur Welt kommen wird. Da habe ich quasi ein Prophylaxe-Gebet abgeliefert, nach dem Motto: Falls es doch einen Anschluss gibt unter dieser Nummer, dann bitte …

Wann haben Sie zuletzt geweint?
Als ich kürzlich zum Zmorge das Video von Bradley Cooper und Lady Gaga geschaut habe, in dem sie «Shallow» singen in Las Vegas. Ich hatte es zugeschickt bekommen, und die Person, die es mir schickte, weiss, dass ich nahe am Wasser gebaut bin.

Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Beim Essen immer so schnell in mich reinzuschaufeln.

Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
«Das war das beste Programm, das du je hattest.» Für das nächste wirds jetzt schwierig. Ein ziemlich zweischneidiges Kompliment, würde ich sagen.

Wer oder was wären Sie gerne nach Ihrer Wiedergeburt?
Ich wäre gerne nochmals ich, allerdings mit den Erfahrungen von heute.

Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Für Essen.

Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?
Eine schlau ausgestattete Küche, wobei ich nicht irgendwelche sauteuren Küchengeräte meine. Ein anständiges Messer reicht schon.

Was denken andere über Sie, was vielleicht gar nicht stimmt?
Dass ich arrogant bin.

Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
«The Turkish get-up» – eine Übung beim Kettlebell-Training.

Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?
Ich glaube, intelligenter.

Wie möchten Sie sterben?
Schnell, schmerzlos – und als Luxusvariante so, dass ich mich vorher noch von meinen Liebsten verabschieden kann.

Mit wem würden Sie gern im Lift stecken bleiben?
Mit Andrea. Und Norris dürfte auch dabei sein.

Wofür sollte es Bussen geben?
Da könnte ich jetzt plakativ schreien: für Dummheit! Dann wäre mit absoluter Sicherheit auch unser Staatshaushalt gerettet.

Wie viel sind Sie wert – in Franken?
Ich kenne niemanden in Franken (lacht).

Haben Sie einen Tick?
Ich habe auf jedem Nachttisch, in jeder Schublade, in jedem Rucksack und jedem Handschuhfach ein Sackmesser liegen.

Was machen Sie als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Zähne putzen. Im Bett selber lese ich dann allerdings immer noch einige Seiten eines Buchs, ehe ich das Licht lösche.

Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Diesbezüglich bin ich ziemlich unsentimental.

Welche drei Gegenstände kommen mit auf eine einsame Insel?
Ein Sackmesser. Ein Kartenspiel. Und einen «Rubik’s Cube»-Zauberwürfel.

Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit einem Schlückchen feinem Single Malt.

Was sollte auf Ihrem Grabstein stehen?
In feinsten, goldenen Lettern der Text: «Kein Text».