Mehr als tausend Menschen starben in der Region Bergamo bereits an Covid-19. Seit Wochen herrscht in der norditalienischen Stadt absoluter Ausnahmezustand. Trotzdem kommt es für Michelle Hunziker nicht infrage, ihre Wahlheimat zu verlassen. Dies erzählte die 43-Jährige bereits vor einigen Tagen in einem TV-Interview: Die Trussardis, die Familie ihres Mannes Tomaso, seien in Bergamo fest verwurzelt, deshalb wollten sie bewusst auch jetzt in der schweren Zeit vor Ort bleiben, so die Schweizerin.
Diese Einstellung bekräftigt die Moderatorin nun auch nochmals in einem Gespräch mit «Bild am Sonntag» und gibt erneut Einblick in den Alltag vor Ort. «Die aktuelle Lage in Bergamo ist wirklich schlimm, aber wir versuchen alle, so gut wie möglich mit der Situation umzugehen. Bei uns herrscht noch immer eine absolute Ausgangssperre.» Man dürfe nur noch als Einzelperson einkaufen gehen und die Zahl der Leute innerhalb des Supermarktes werde streng überwacht.
Nur einmal pro Woche darf Michelle Hunziker mit Sondergenehmigung zur Aufzeichnung ihrer TV-Show «Striscia la notizia», auf dem Weg dorthin werde sie meist dreimal von der Polizei angehalten. Ansonsten aber bleibe sie zuhause, zusammen mit Ehemann Tomaso Trussardi, 36, den drei Töchtern Sole, 6, Celeste, 5, und Aurora, 23, sowie Auroras Freund Goffredo und einer Kollegin von Aurora. «Wir haben am Anfang der Ausgangssperre entschieden, in dieser Konstellation zusammen zu sein und seither haben wir das Haus nicht mehr verlassen.»
Untätig aber bleibt Michelle Hunziker auch in ihrer Isolations-Wohngemeinschaft nicht. Zum einen sorgt sie über Social Media für etwas Ablenkung. Zum anderen hätten sie und Tomaso aber auch bereits einiges an Spenden gesammelt, wie sie erzählt.
«Ich habe zusammen mit meinem Ehemann Tomaso Geld für das Krankenhaus in Bergamo für Beatmungsgeräte und zusätzliche Betten gesammelt und bereits 1,2 Mio. Euro zusammenbekommen!» Denn besonders fehle es zurzeit an Kapazitäten in der medizinischen Versorgung. «Wir haben mittlerweile so viele Erkrankte, dass unser Gesundheitssystem diesen Bedarf nicht mehr bewältigen kann.» Dazu würden natürlich viele Menschen finanzielle Unterstützung benötigen. Sie könnten ihrem Beruf nicht mehr nachgehen und diese Einkommensverluste nicht einfach auffangen.